Streit ums Parken bringt Gottesdienst zum Stillstand
In einem kleinen Ort in Baden-Württemberg wurde am vergangenen Sonntag ein Gottesdienst in der St.-Ulrich-Kirche unerwartet unterbrochen. Der Grund: Der Pfarrer hatte sein Auto falsch geparkt und dabei eine Anwohnerin behindert, die dringend zur Arbeit musste. Die herbeigerufene Polizei sah sich gezwungen, den Gottesdienst zu stoppen und den Geistlichen aufzufordern, sein Fahrzeug umzuparken.
Ein unglückliches Missgeschick
Der Pfarrer hatte es eilig, sich für den wichtigsten Gottesdienst des Jahres umzuziehen und fand keinen freien Parkplatz. Unwissentlich hatte er dabei die Einfahrt einer Anwohnerin blockiert, die keine andere Möglichkeit hatte, ihr Auto zu nutzen. Die Polizeibeamten entschieden sich gegen das Abschleppen des Fahrzeugs, da dies mit hohen Kosten verbunden gewesen wäre.
Verständnis oder Verärgerung?
Trotz des Missverständnisses und der peinlichen Unterbrechung des Gottesdienstes konnte der Pfarrer eine plausible Erklärung für sein Falschparken vorbringen. Doch die Angelegenheit sorgt weiterhin für Diskussionen, da das Bischöfliche Ordinariat in Freiburg die Aktion der Polizei als unrechtmäßigen Eingriff in die Religionsausübung ansieht. Der angeordnete Stopp des Gottesdienstes wird als Verstoß gegen das Recht auf ungestörte Religionsausübung betrachtet.
Auf der Suche nach einer Lösung
Nun steht der Pfarrer vor der Wahl, himmlischen Beistand oder einen Anwalt in Anspruch zu nehmen, da die Polizei Ermittlungen wegen Nötigung gegen ihn aufgenommen hat. Die betroffene Anwohnerin und das Gemeindemitglied, das den Priesterwagen umgeparkt hat, hoffen auf eine einvernehmliche Lösung, damit der Fokus wieder auf das spirituelle Leben in der Gemeinde gerichtet werden kann.
– NAG