Kundgebung in Gera: Ein Zeichen der rechten Szene nach Verbot in Sachsen-Anhalt
Am Samstag, dem 28. Juli 2024, fand in Gera eine Kundgebung der rechten Szene statt, die insbesondere auf das kürzlich vom Bundesinnenministerium verhängte Verbot des rechtsextremen Magazins «Compact» reagierte. Unter dem Slogan «Wir für Frieden und Freiheit» versammelten sich nach Schätzungen der Polizei rund 320 Teilnehmer in der thüringischen Stadt.
Verbot und Ersatzveranstaltung
Das ursprüngliche Sommerfest des Magazins wurde in Sachsen-Anhalt verboten, was dazu führte, dass die rechte Szene eine Ersatzveranstaltung in Gera ins Leben rief. Der Gerichtspräsident des Verwaltungsgerichts Halle, Andreas Pfersich, erklärte, dass das Gericht der Sichtweise der Polizei gefolgt sei, die bestätigte, dass die Kundgebung in Gera eine Fortsetzung des verbotenen Geschehens darstellt.
Reaktionen und Gegenaktionen
Neben der Hauptkundgebung kam es auch zu Gegenveranstaltungen. Etwa 75 Menschen versammelten sich unter dem Motto «Gera ist bunt, offen und vielseitig», während rund 450 Demonstranten gegen Faschismus und Umweltkatastrophen protestierten. Diese Reaktionen zeigen eine klare gesellschaftliche Teilung und die Intensität des politischen Diskurses in der Region.
Problematik des Vereinsgesetzes
Die Polizei informierte darüber, dass mehrere Verfahren wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und das Vereinsgesetz eingeleitet werden. Die Beamten äußerten Bedenken hinsichtlich eines möglichen Verstoßes in Verbindung mit dem Verbot des Magazins «Compact». Auch wurden Teilnehmer beobachtet, die T-Shirts mit dem Aufdruck «Wir sind Compact» trugen, was die Verbindung zur verbotenen Veranstaltung deutlich macht.
Einblicke in die rechte Szene
Die Gegenüberstellung von Demonstranten der rechten Szene und denjenigen, die sich gegen sie aussprechen, zeigt eine die Gesellschaft spaltende Entwicklung. In sozialen Medien sind Videos mit Auftritten von prominenten Vertretern der rechten Szene, wie Jürgen Elsässer und Martin Sellner, zu finden, was auf die Mobilisierung durch bekannte Figuren hinweist und die Reichweite der extremen Ansichten verdeutlicht.
Diese Entwicklungen werfen Licht auf die Stabilität und Dynamik extremistischer Bewegungen in Deutschland, insbesondere die Art und Weise, wie sie auf staatliche Maßnahmen reagieren und ihre Positionen in der Öffentlichkeit verteidigen.
– NAG