In der Nacht des 1. September 2024 gab es in Rosenheim Aufregung und hektische Betriebsamkeit. Die Innstraße wurde zum Schauplatz eines intensiven Rettungseinsatzes, nachdem Passanten gegen 1 Uhr die Polizei alarmierten. Sie hatten etwas Ungewöhnliches im Inn schwimmen gesehen – einen Körper, dessen Herkunft jedoch ungewiss war. War es ein Mensch oder vielleicht ein Tier? Diese Frage brachte die Einsatzkräfte in Bewegung.
Die alarmierte Polizei Rosenheim sah sich vor eine Herausforderung gestellt. Um eine mögliche Tragödie zu verhindern, wurden sofort umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet. Die Dunkelheit der Nacht stellte dabei eine erhebliche Einschränkung dar, da die Anrufer keine genauen Angaben machen konnten. Skepsis und Besorgnis machten sich breit, als die Einsatzkräfte darüber nachdachten, ob möglicherweise ein Spaziergänger oder ein Festbesucher, der vom Rosenheimer Herbstfest zurückkehrte, in das Wasser gefallen sein könnte.
Koordinierte Rettungsaktion zieht weite Kreise
Um den möglichen Vorfall zu klären, wurden Feuerwehr und weitere Hilfskräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Die umliegenden Feuerwehren wurden mobilisiert, während die Suche am Inn bis zur Staustufe nach Rott ausgeweitet wurde. Sichtsperren wurden im Bereich des Gewässers eingerichtet, und die Uferzonen wurden gründlich abgesucht. Um die Wasseroberfläche besser zu überwachen, kam sogar ein Polizeihubschrauber zum Einsatz, der mittels einer Wärmebildkamera über den Fluss flog.
Zusätzlich war die Wasserwacht mit mehreren Booten vor Ort, um die Rettungsaktion zu unterstützen. Trotz der umfassenden Maßnahmen blieb die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte bis spät in die Nacht hoch, und die Möglichkeit eines Unglücks wurde ernst genommen. Doch ein unerwarteter Wendepunkt machte sich bald bemerkbar.
Im Rahmen der intensiven Suchoperationen stellte sich heraus, dass der „Körper“, der gemeldet worden war, nicht das gewesen war, was die Anrufer vermutet hatten. Kurz bevor die Maßnahmen offiziell beendet wurden, sichteten die Einsatzkräfte einen größeren Biber im Inn. „Es ist möglich, dass die Dunkelheit und die Entfernung dazu führten, dass das Tier fälschlicherweise als menschlicher Körper wahrgenommen wurde“, erklärte die Polizeiinspektion Rosenheim in einer Medienmitteilung.
Trotz der Nervosität und Anspannung, die solche Einsätze mit sich bringen, endet die dramatische Nacht für die Einsatzkräfte letztlich ohne das Auffinden eines vermissten Menschen. In der Folge waren keine Vermisstenmeldungen bei der Rosenheimer Polizei eingegangen, was die Annahme stützte, dass es sich tatsächlich um den Biber handelte, den die Anrufer als menschlich identifiziert hatten. Dies verdeutlicht nicht nur die Wichtigkeit von Wachsamkeit in jeder Situation, sondern auch die Herausforderungen, mit denen Rettungskräfte in Notlagen konfrontiert werden, wenn die Sichtverhältnisse ungünstig sind und Missverständnisse auftreten können.