Chemnitz steht unter Schock. Der Versuch, das Leben eines angesehenen Arztes zu ehren, kurze Zeit nach seinem brutalem Tod, wird nun von schwerwiegenden Anschuldigungen überschattet. Klaus Kleinertz, ein 69-jähriger Kardiologe, wurde im März in seiner Wohnung tot aufgefunden, was eine Welle an Ermittlungen und Spekulationen über die Umstände seines Todes auslöste.
Die Ereignisse nahmen eine dramatische Wendung, als am Mittwoch die Polizei die Witwe des Verstorbenen festnahm. Den Ermittlern zufolge soll sie zusammen mit einer bereits inhaftierten Bekannten und deren 62-jährigem Komplizen in das Geschehen verwickelt sein. Alle drei waren aktiv im Bekanntenkreis von Kleinertz und werden beschuldigt, in der Nacht zum 10. März für den Tod des Kardiologen verantwortlich gewesen zu sein. Dies wirft viele Fragen auf und lässt die Gemeinde über mögliche Beweggründe spekulieren.
Die grausamen Umstände
Die Polizei wurde alarmiert, nachdem ein Angehöriger die Leiche des Arztes in seiner Wohnung in der Rilkestraße im Stadtteil Borna entdeckte. Anzeichen für einen natürlichen Tod waren nicht vorhanden, was dazu führte, dass die Kripobeamten die Wohnung stundenlang untersuchten. Die Obduktion des Leichnams, angeordnet durch die Staatsanwaltschaft, sollte die genauen Umstände des Todes klären. Details über die Art der Verletzungen und mögliche Tatwaffen wurden jedoch bisher nicht veröffentlicht.
Bei den Ermittlungen wurde die 52-jährige Bekannte von Klaus Kleinertz im April in Chemnitz verhaftet, während ihr männlicher Komplize in Rheinland-Pfalz gefasst wurde. Die genaue Art und Weise, wie es zu dem tödlichen Vorfall kam, bleibt unbekannt. Bislang haben sich die Verdächtigen nicht zum Tatvorwurf geäußert.
Ein Leben, das vielen half
Klaus Kleinertz war nicht nur ein angesehener Arzt, sondern auch ein aktiver Teil der Gemeinschaft in Chemnitz. Trotz seines Ruhestands war er weiterhin im Herzzentrum tätig und engagierte sich im Vorstand des Lionclubs Wasserschloss-Klaffenbach. Seine Karriere als Kardiologe begann 1995 mit der Eröffnung einer speziellen Ambulanz in Chemnitz, gefolgt von der Gründung des Medizinischen Versorgungszentrums der Küchwald-Kliniken im Jahr 2005. Bis zu seinem Tod war er auch Vorstandsmitglied des MVZ-Bundesverbands.
Sein Tod hat nicht nur eine Lücke in der medizinischen Gemeinschaft hinterlassen, sondern auch bei den Menschen, denen er geholfen hat. Rund 100 Gäste nahmen an seiner Trauerfeier teil, um sich von einem Menschen zu verabschieden, der viel für seine Patienten und die Gesellschaft tat. Kleinertz hatte auch eine Leidenschaft für Oldtimer, die ihn oft zu den renommierten Veranstaltungen wie Sachsen-Classic führte, wo er mit seinem Packard Straight Eight Golfers Roadster aus dem Jahr 1929 fuhr.
Die Ermittlungen in diesem Fall sind noch im Gange, und die Behörden setzen alles daran, die Wahrheit über den Tod von Klaus Kleinertz ans Licht zu bringen. Die Festnahme seiner Witwe und der anderen Verdächtigen wirft nicht nur Fragen über die Umstände des Verbrechens auf, sondern auch über die Beziehungen und das Umfeld, in dem der Kardiologe lebte und arbeitete. Die Aufklärung dieser Tragödie wird für die Gemeinschaft in Chemnitz von großer Bedeutung sein, während sie sich weiterhin um den Verlust eines geschätzten Arztes trauern.