Kostal-Mitarbeiter kämpfen gegen Kündigungen: Klagen und Kontroversen in Lüdenscheid
Kostal-Mitarbeiter kämpfen gegen Kündigungen: Klagen und Kontroversen in Lüdenscheid
Die Ankündigung von Kostal, 429 Mitarbeiter zu entlassen, hat die betroffenen Arbeitnehmer auf den Plan gerufen. Viele von ihnen haben Klage eingereicht, um sich gegen ihre Kündigung zur Wehr zu setzen. Die Schließung der Standorte in Lüdenscheid und Meinerzhagen verlief alles andere als reibungslos, da bislang 56 Kündigungsschutzklagen eingereicht wurden, von denen noch 37 anhängig sind.
Die Kostal Automobil Elektrik GmbH & Co. KG hat insgesamt 429 Mitarbeitern gekündigt, die in zwei Abschnitten entlassen wurden. Im ersten Schritt wurden 243 Mitarbeiter zum 30. Juni dieses Jahres entlassen, während weitere 186 Mitarbeiter zum 31. Dezember 2024 ihren Job verlieren werden.
Einige Arbeitnehmer haben sich für eine sogenannte „Sprinterprämie“ entschieden, bei der sie zusätzlich zum Monatsgehalt 1000 Euro extra erhalten, wenn sie früher aus dem Unternehmen ausscheiden. Die Abfindungshöhe variiert je nach Alter der Mitarbeiter, wobei ältere Arbeitnehmer bis zu 21 Monatsgehälter erhalten können. Darüber hinaus wurde eine Klageverzichtsprämie in Höhe von 3000 Euro ausgehandelt.
Die Vereinbarung über die Betriebsänderung bei Kostal führte zu zahlreichen Kündigungsschutzklagen, die das Arbeitsgericht beschäftigen. Von den insgesamt 56 Kostal-Fällen endeten 19 mit einem Vergleich, während weitere 19 derzeit auf einen Kammertermin warten. Die im Juni eingereichten Kündigungsschutzklagen wurden als Gütetermine für den Juli und August festgesetzt.
Kostal hatte bereits im Juni 2022 angekündigt, die Standorte in Lüdenscheid und Meinerzhagen zu schließen, nachdem der Standort in Halver Ende 2022 aufgegeben worden war. Die IG Metall gab bekannt, dass mehr als die Hälfte der ursprünglich angekündigten Personen vor harten Kündigungen gerettet werden konnte, da viele innerhalb des Konzerns die Stelle gewechselt haben.
Die Gewerkschaft IG Metall rät von Kündigungsschutzklagen ab, obwohl sie die Mitglieder bei rechtlichen Auseinandersetzungen unterstützen wird. Einige Arbeitnehmer haben Ansprüche auf Zulagen für Schwerbehinderung oder unterhaltspflichtige Kinder geltend gemacht, die der Arbeitgeber möglicherweise anders sieht. Die Auseinandersetzung zwischen den Mitarbeitern und Kostal weist auf potenzielle Unstimmigkeiten bei der Umsetzung von Sozialplänen hin. Es bleibt abzuwarten, wie sich die weiteren Klagen und juristischen Verfahren entwickeln werden.