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Bundesweite Bezahlkarte für Asylbewerber verzögert sich: Kompliziertes Vergabeverfahren hindert Einführung

Neue Verzögerungen bei der Einführung einer bundesweiten Bezahlkarte für Asylbewerber

Die Planung zur bundesweiten Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete hat einen Rückschlag erlitten. Das Brandenburger Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz in Potsdam bestätigte, dass die Entscheidung über den Kartendienstleister noch aussteht, obwohl sie für Montag erwartet wurde.

Nach Berichten der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ und Dataport, dem IT-Dienstleister, gab es Einwände von unterlegenen Anbietern gegen das Bieterverfahren. Diese Verzögerung betrifft die Teilnahme von 14 Bundesländern an dem Modell, und es bleibt unklar, wie lange sich die Einführung verzögern wird.

Alternatives System in Märkisch-Oderland bereits aktiv

Obwohl die bundesweite Einführung stockt, führte der Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg bereits im Mai eine eigene Bezahlkarte für Asylbewerber ein. Erwachsenen Asylsuchenden stehen monatlich 50 Euro Bargeld zur Verfügung. Der Erste Beigeordnete des Kreises, Friedemann Hanke, berichtet, dass die Bezahlkarte gut funktioniert und die Entscheidung, sie einzuführen, erneut getroffen würde.

Die Bezahlkarte dient als Alternative zu Bargeld und soll verhindern, dass Geld an Schlepper oder an Familie und Freunde im Ausland transferiert wird. Kritiker sehen die Karte als bevormundend und entwürdigend an, da nicht überall mit Karte bezahlt werden kann und Überweisungen nicht an alle Empfänger und ins Ausland möglich sind.

Die Verzögerung der bundesweiten Einführung wirft Fragen auf, wie sich die Bezahlkarte auf Asylsuchende und deren Umgang mit finanziellen Ressourcen auswirken wird.

Quelle: Antenne Brandenburg, 15.07.2024 um 14:30 Uhr

NAG

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