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Film-Revolution in Babelsberg: KI und digitale Avatare im Einsatz

Im Volucap-Studio in Potsdam-Babelsberg wird mit Künstlicher Intelligenz (KI) an digitalen Avataren von Schauspielern gearbeitet, was sowohl Chancen als auch erhebliche Sorgen bei Filmschaffenden in Deutschland auslöst, die versuchen, die künftige Nutzung dieser Technologie in Tarifverhandlungen aktiv mitzugestalten.

Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Filmindustrie hat in den letzten Jahren signifikante Fortschritte gemacht. Besonders im Volucap-Studio in Potsdam-Babelsberg wird deutlich, wie digitale Avatare und KI-Technologien das Filmschaffen revolutionieren können. Trotz der großen Chancen, die diese Entwicklungen bieten, sorgt die langsame, aber stetige Integration von KI in die Branche bei vielen Filmschaffenden für Unsicherheiten.

Chancen und Herausforderungen der KI

Der Gründer des Volucap-Studios, Sven Bliedung von der Heide, beschreibt die „KI-sierung“ der Filmbranche als einen essenziellen Schritt in die Zukunft. Zwar bringen digitale Avatare zahlreiche Möglichkeiten mit sich, jedoch gibt es auch bedeutende Bedenken hinsichtlich des Erhalts von Arbeitsplätzen und kreativen Freiräumen. Die Kernfragen, die sich Schauspieler und Drehbuchautoren stellen, sind: Wie sieht die Nutzung aus und wie wird die Vergütung geregelt? Diese Unsicherheiten verlaufen wie ein roter Faden durch die Branche.

Konkrete Anwendungsbeispiele

Bereits bei der Produktion des Blockbusters „The Matrix Resurrections“ (2021) kam KI zum Einsatz, um digitale Doppelgänger von Schauspielern zu erstellen. Solche Technologien ermöglichen es, menschliche Darsteller für komplexe Szenen virtuell zu repräsentieren. Laut Branchenvertretern, wie Heinrich Schafmeister vom Bundesverband Schauspiel (BFFS), müssen aber Arbeitsbedingungen für die Nutzung dieser neuen Technologien geschaffen werden. Es wird darüber diskutiert, wie Schauspieler in zukunftsorientierte Verträge eingebunden werden können.

Einblick in die Synchronbranche

Die Entwicklung von KI hat auch Auswirkungen auf die Synchronisation von Filmen. Hier greifen Produktionsfirmen vermehrt auf KI-Technologien zurück, was unter den Synchronsprechern Besorgnis auslöst. „Die Ängste sind spürbar und müssen ernst genommen werden“, sagt Schafmeister. Die Sorge, von digitalen Alternativen ersetzt zu werden, ist groß, und diese Veränderung spiegelt den allgemeinen Trend in der Filmbranche wider.

Gespräche über Tarifverträge

Um den Herausforderungen der KI angemessen zu begegnen, ist eine aktive Mitgestaltung in Tarifverhandlungen erforderlich. Der BFFS strebt an, den Einfluss von KI zu regulieren, um die Grundrechte und Vergütung der Schauspieler zu wahren. Darüber hinaus ist es wichtig, den kreativen Prozess nicht durch digitale Alternativen zu gefährden. Ein gemeinsames Ziel ist es, einen Tarifvertrag zu entwickeln, der die Bedürfnisse aller Beteiligten in der Branche berücksichtigt.

Die Sichtweise der Produktionsfirmen

Die Produktionsbranche sieht in KI eine Möglichkeit zur Effizienzsteigerung. Laut UFA wird KI in sämtlichen Phasen der Produktion eingesetzt, um die Qualität und Geschwindigkeit der Bearbeitung zu verbessern. Diese technologische Integration gibt den Studios die Chance, innovative Wege in der Filmproduktion zu gehen, während ethische und rechtliche Fragestellungen gleichermaßen beachtet werden müssen.

Vermittlung von KI-Kenntnissen

Professor Taç Romey von der Hochschule für Fernsehen und Film in München bietet Workshops zu KI und Drehbucherstellung an. Diese Kurse sind äußerst gefragt und bedienen sich der Idee, dass KI als Werkzeug zur Kreativität und Inspiration dient. Durch die Ausbildung der Filmschaffenden im Umgang mit KI werden neue Perspektiven eröffnet, die das kreative Potenzial fördern können. „Es wird immer wichtiger, darauf zu reagieren und die Möglichkeiten passend zu nutzen“, sagt Romey.

Insgesamt ist die Integration von KI in die Filmbranche nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern auch eine soziale. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Landschaft weiterentwickelt und welche Bedingungen geschaffen werden, um sowohl die kreativen als auch die beruflichen Interessen der Filmschaffenden zu sichern. Die Diskussion um die Chancen und Risiken der KI wird die Zukunft des Films maßgeblich beeinflussen.

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