Am Montagabend, dem 29. Juli 2024, fand im hessischen Gladenbach eine Lesung des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner statt. Ursprünglich war die Veranstaltung in Marburg geplant, musste jedoch aufgrund massiver Proteste umverlegt werden.
Massive Proteste in Marburg
Bereits am Montagnachmittag kam es in Marburg zu mehreren Demonstrationen gegen Sellners Auftritt. Ungefähr 1.000 Menschen versammelten sich auf dem Marktplatz und zogen in einem Protestzug zum Verbindungshaus, wo Sellner seine Lesung durchführen wollte. Medienberichten zufolge nahm die Protestzahl im Verlauf des Abends weiter zu und erreichte später rund 3.500 Teilnehmer. Diese Menschen sprachen sich gegen die menschenfeindlichen Ideologien Sellners aus.
Verlegung der Lesung und Sicherheitsmaßnahmen
Die heftigen Proteste führten dazu, dass die Lesung kurzerhand nach Gladenbach verlegt wurde. Am neuen Veranstaltungsort wurde die Situation von der Polizei mit einem großen Aufgebot gesichert, um mögliche Zusammenstöße zwischen den Teilnehmern und den Gegendemonstranten zu verhindern. Laut Polizei waren etwa 50 Personen bei der Veranstaltung anwesend. Die Sicherheitskräfte mussten zudem Platzverweise erteilen, um die Situation unter Kontrolle zu halten.
Erfolgreiche Mobilisierung gegen Rechtsextremismus
Die Demonstranten feierten die Verlegung der Lesung als einen Erfolg. Das „Bündnis gegen Rechts“ äußerte sich optimistisch über die Wirksamkeit ihrer Proteste. Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) stellte bei einer der Protestkundgebungen klar, dass Hass und Menschenfeindlichkeit in seiner Stadt keinen Platz hätten. Dies zeigt, wie wichtig es der Gemeinschaft ist, sich gegen solche Ideologien zur Wehr zu setzen.
Der Blick in die Zukunft
Martin Sellner plant Medienberichten zufolge weitere Lesungen in Deutschland, die ebenfalls von Gegendemonstrationen begleitet werden könnten. Diese Ankündigungen werfen einen Schatten auf den Umgang mit rechtsextremen Themen im öffentlichen Raum und verdeutlichen die Notwendigkeit, derartige Ideologien aktiv zu bekämpfen. Die Vorfälle in Marburg und Gladenbach weisen auf einen größeren Trend hin – die überwältigende Bürgerschaft stellt sich gegen rechtsextreme Ansichten und setzt sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein.
Die Geschehnisse in Hessen unterstreichen das Engagement zahlreicher Bürger und Initiativen, die sich für Demokratie und Menschenrechte starkmachen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in kommenden Veranstaltungen entwickeln wird und wie die Gesellschaft auf etwaige weitere Auftritte von Sellner reagiert.
– NAG