Nach den verheerenden Überschwemmungen im Ahrtal im Juli 2021 zeigt eine neue Studie des Helmholtz-Zentrums Potsdam, dass die Situation noch weitaus dramatischer hätte ausfallen können. Forscher haben berechnet, dass eine Verschiebung der Regenwolken um nur 15 Kilometer während des Starkregens erheblich höhere Wasserstände und damit noch gravierendere Schäden verursacht hätte.
Studie enthüllt dramatische Auswirkungen von Regenwolken
Die Hydrologen kamen zu dem Ergebnis, dass die Regenwolken in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 eine entscheidende Rolle spielten. Hätten sich die Regenwolken weiter ostwärts verschoben, würde der Wasserstand am Pegel Altenahr im Durchschnitt um 1,2 Meter steigen, was zu zusätzlichen 120 Zentimetern Niederschlag geführt hätte. Dies hätte gravierende Folgen für die betroffenen Gemeinden gehabt.
Hochwasserschutz im Ahrkreis: Eine Priorität für die Zukunft
Angesichts dieser Erkentnisse nehmen die Planungen zum Hochwasserschutz im Kreis Ahrweiler an Fahrt auf. Die vorgestellte Studie wird als Grundlage dienen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und eine Wiederholung der Katastrophe zu vermeiden. Der Kreis plant den Bau von 19 Regenrückhaltebecken, einige davon mit einer Höhe von bis zu 40 Metern, um die Region vor künftigen Starkregenereignissen zu schützen.
Wichtige Erinnerungen aus der Vergangenheit
Der Wissenschaftler Sergiy Vorogushyn ermutigt alle Bürger in Deutschland, sich der Gefahren von Starkregen bewusst zu werden. „Die Wahrscheinlichkeit von Starkniederschlägen ist in Deutschland recht homogen verteilt“, erklärt er. Das bedeutet, dass nicht nur Regionen wie das Ahrtal von solchen extremen Wetterereignissen betroffen sind, sondern potenziell fast jeder Ort im Land.
Die Rolle des Klimawandels
Zusätzlich wird der Einfluss des Klimawandels auf zukünftige Wetterbedingungen immer deutlicher. Nach den Vorhersagen der Hydrologen könnte der Klimawandel zu noch intensiveren Niederschlägen führen, was das Risiko von Überschwemmungen weiter erhöht. „Einen absoluten Hochwasserschutz wird es niemals geben“, warnt Vorogushyn, „wir müssen lernen, mit einem Restrisiko zu leben.“
Die Ergebnisse dieser Studie haben das Potenzial, nicht nur die Region Ahrweiler, sondern ganz Deutschland zu sensibilisieren und zu einem Umdenken in Sachen Hochwasserschutz und Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen zu führen.