Potsdam brilliert im Hitze-Check: Ein Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung
In Zeiten des Klimawandels wird die Bedeutung von Stadtgrün zunehmend klar. Bei einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe hat die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam besonders gut abgeschnitten, was die Vorbereitung auf Hitze-Ereignisse betrifft. Dies könnte für andere Städte ein wichtiges Signal darstellen, wie durchdachte Stadtplanung positive Auswirkungen auf das Stadtklima haben kann.
Die Methode der Untersuchung
Um die Auswirkungen von urbaner Versiegelung und der Verfügbarkeit von Grünflächen zu bewerten, hat die Deutsche Umwelthilfe Satellitendaten genutzt. Im Rahmen des sogenannten Hitze-Checks wurden 190 Städte in Deutschland, die jeweils mehr als 50.000 Einwohner haben, analysiert. Dabei erhielten die Städte entsprechend ihrer Leistungen farbige Karten – rot, orange und grün.
Potsdams herausragende Ergebnisse
Die Analyse ergab, dass Potsdam in den Kategorien „Versiegelung“ und „Grünvolumen“ vorbildlich abschneidet. Dies bedeutet, dass die Stadt vergleichsweise wenig versiegelte Flächen und viel Grün aufweist, was zu einem angenehmeren Mikroklima beiträgt. Auch andere Städte in Brandenburg, wie Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder), haben gute Ergebnisse erzielt und erhielten die grüne Karte, wobei sie in Bezug auf das Grünvolumen jedoch etwas schlechter abschnitten.
Die Bedeutung von Grünflächen im Klimawandel
Die Untersuchung hat umso mehr Gewicht, da der Klimawandel die Notwendigkeit für mehr Grünflächen in urbanen Räumen unterstreicht. Alte Bäume, Sträucher und blühende Flächen bieten nicht nur Ästhetik, sondern auch einen entscheidenden kühlenden Effekt. Besonders große Bäume sind in der Lage, die Temperaturen in der Umgebung signifikant zu senken und tragen damit zur Lebensqualität in Städten bei.
Herausforderungen für andere Städte
Im Gegensatz dazu zeigen die Ergebnisse, dass viele deutsche Städte, insbesondere im Süden, wie Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg, ihre Bewohner nicht ausreichend vor sommerlicher Hitze schützen. Diese Städte bekamen bei der Untersuchung eher negative Bewertungen, was die Flächenversiegelung betrifft. Dies ist beunruhigend, da Hitzeperioden in dicht besiedelten urbanen Zentren schwerwiegende gesundheitliche Risiken darstellen können.
Forderungen an die Politik
Die Deutsche Umwelthilfe mahnt daher, dass bundesweite Standards zur Begrünung von städtischen Flächen, einschließlich Schulhöfen, dringend erforderlich sind. Eine gezielte politische Steuerung könnte helfen, in Städten eine Umgebung zu schaffen, die widerstandsfähiger gegen steigende Temperaturen ist. Das Beispiel Potsdam könnte als Modell für eine nachhaltige Stadtentwicklung dienen und zeigt, wie wichtig eine integrative Planung für das Stadtklima ist.
Insgesamt ist Potsdams Erfolg im Hitze-Check nicht nur ein Grund zur Freude für die Stadtverwaltung, sondern sollte auch andere Städte inspirieren. Denn die Schaffung und Erhaltung von Grünflächen ist eine der besten Strategien, um den Folgen des Klimawandels effektiv zu begegnen.
© dpa
– NAG