Neuer Antrag zur radikalen Reform des Potsdamer Bürgerservice
Die Fraktion „Die Andere“ hat angesichts anhaltender Beschwerden über den Bürgerservice der Stadtverwaltung von Potsdam einen radikalen Reformvorschlag vorgelegt. In einem neuen Antrag, der am 17. Juli der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt wird, wird gefordert, dass sämtliche Angelegenheiten wie Ausweis-, Melde- oder Beurkundungsfragen künftig ohne vorherige Anmeldung oder Terminvergabe bearbeitet werden sollen.
Dies würde bedeuten, dass Terminbuchungen nur noch als zusätzlicher Service angeboten werden sollten. Bisher war es nur einmal pro Woche möglich, ohne vorherige Terminvereinbarung den Bürgerservice in der Yorckstraße aufzusuchen. Der „terminlose Mittwoch“ wurde nach dem Umzug der Behörde eingeführt.
Seit die Stadtverwaltung vor einigen Jahren auf ein Terminvergabesystem umgestellt wurde, haben sich die Beschwerden gehäuft, wie Die Andere betont. Lokalzeitungen berichten regelmäßig über lange Warteschlangen oder hohe Krankenstände beim Personal. Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, dass Ummeldungen fristgerecht erledigt werden, Reisepässe rechtzeitig ausgestellt werden und die Ausstellung von Führungszeugnissen nicht monatelang dauert.
Viele Bürger teilen ihre Erfahrungen
Auch die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) haben in letzter Zeit vermehrt Nachrichten von Bürgern erhalten, die ihre Erfahrungen mit dem Bürgerservice teilen. Eine Person beschreibt die Situation als unveränderte Zumutung: „Es scheint sich in den letzten zwei Jahren nichts geändert zu haben. Man bekommt keine Termine. Wir versuchen es seit einem halben Jahr und am terminfreien Mittwoch – für den man einen Urlaubstag opfert, weil es nicht möglich ist, einen Termin zu bekommen – wird man dann weggeschickt, weil morgens schon dermaßen viele Leute da sind, dass das bis 18 Uhr nicht zu bewältigen ist.“
Mehr Transparenz und Effizienz gefordert
Die Forderung nach einer radikalen Reform des Potsdamer Bürgerservice spiegelt den Wunsch vieler Bürger nach mehr Effizienz und Transparenz in der Verwaltung wider. Es bleibt abzuwarten, ob der Vorschlag von Die Andere auf breite Zustimmung stößt und welche konkreten Maßnahmen letztendlich umgesetzt werden.
– NAG
