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Schwerin hofft auf Welterbetitel: Entscheidung fällt in Neu-Delhi

Schwerin steht kurz vor der Entscheidung, ob das historische Residenzensemble, bestehend aus dem Schloss und über 30 weiteren Gebäuden, am kommenden Wochenende von der UNESCO in Neu-Delhi als Weltkulturerbe anerkannt wird, was der Stadt eine bedeutende internationale Auszeichnung und einen Platz unter den berühmtesten Kulturerbestätten der Welt bringen könnte.

Stand: 22.07.2024 13:06 Uhr

Die Vorfreude auf die Entscheidung zur Aufnahme des Schweriner Residenzensembles in die UNESCO-Welterbeliste erreicht ihren Höhepunkt. Die Auswirkungen, die eine solche Anerkennung auf die Stadt und ihre Menschen haben könnte, sind erheblich. Am Ende dieser Woche wird im indischen Neu-Delhi über das Schicksal entschieden.

Schwerin im Fokus der Welt

Das Schweriner Residenzensemble, bestehend aus dem eindrucksvollen Schloss und mehr als 30 weiteren historischen Gebäuden, könnte demnächst in einer Reihe mit wahren Weltwundern stehen – von der Großen Mauer in China bis zu den Pyramiden von Gizeh. Die Stadt Schwerin hat sich jahrelang in einem aufwendigen Bewerbungsprozess darauf vorbereitet, dieser besonderen Wertschätzung ihres kulturellen Erbes näher zu kommen.

Einzigartige höfische Infrastruktur

Was macht das Residenzensemble so besonders? Es ist die einmalige hofarchitektonische Infrastruktur, die zu einem Regierungssitz im 19. Jahrhundert gehört. Anders als bei traditionellen Schlössern, die als zentrale Machtzentren dienten, wurde hier eine komplexe Verteilung der Funktionen angestrebt: Verwaltung, Militär, Bildung und Kultur finden sich in unmittelbarer Nähe zueinander, was die Bedeutung und den Charakter der Stadt prägt. „Diese Struktur ist in der Welt einzigartig“, erklärt Linda Holung, die Welterbe-Koordinatorin von Schwerin.

Die Ausschreibung und die Kriterien

Um in die Welterbeliste aufgenommen zu werden, muss ein Ort bestimmte Kriterien erfüllen, die sich auf den „außergewöhnlichen universellen Wert“ beziehen. Schwerin hat sich auf zwei Kriterien beworben: Zum einen als „Zeugnis einer untergegangenen Kultur“, das die höfische Lebensweise in Mecklenburg repräsentiert. Zum anderen als „architektonisches und landschaftliches Ensemble“, das für einen wesentlichen Abschnitt der Menschheitsgeschichte steht. „Eines dieser Kriterien würde ausreichen, um die Auszeichnung zu erhalten“, betont Holung.

Vorfreude auf die Entscheidung

Die entscheidende Stimme für Schwerin fällt auf der Tagung des UNESCO-Komitees in Neu-Delhi, wo 21 Mitglieder entscheiden werden, ob der Titel verliehen wird. Die Chancen, dass das Bewerbungskomitee das gewünschte Ergebnis erzielt, sind optimistisch, denn der Antrag erhielt bereits eine positive Empfehlung von ICOMOS, der beratenden Institution der UNESCO. Linda Holung selbst wird in Neu-Delhi sein, um das Ergebnis entgegenzunehmen.

Ein Ereignis für die Bürger

Für viele Schweriner ist es eine spannende Zeit. Wie wird die Entscheidung ausfallen? Unabhängig vom Ergebnis wird im Demmler-Saal im Alten Rathaus und im Schloss ein Public Viewing organisiert, um gemeinsam mit der Gemeinschaft auf die Verkündung zu warten. Hier können die Bürger live dabei sein, wenn die Entscheidung über die Zukunft ihres kulturellen Erbes bekanntgegeben wird.

Langfristige Bedeutung für die Stadt

Die mögliche Aufnahme in die Welterbeliste wäre nicht nur eine Ehre für die Stadt Schwerin, sie hätte auch langfristige Vorteile. Eine solche Anerkennung könnte den Tourismus fördern, die lokale Wirtschaft ankurbeln und das Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Region steigern. Schwerin hat über 20 Jahre auf diesen Moment hingearbeitet, und die Anstrengungen könnten sich nun auszahlen.

Zusammenfassend steht Schwerin an einem Wendepunkt, dessen Ergebnisse nicht nur die Stadt, sondern auch die gesamte Region betreffen werden. Die Welt schaut auf Neu-Delhi, während die Schweriner hoffen, in die prestigeträchtige Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen zu werden.

NAG

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