Prignitz

Ökosystem Elbe: Expertenvortrag und Boots-Tour auf der Smüster Elw

Am Mittwoch informierte Christian Wolter vom Leibnitz-Institut während einer ausgebuchten Bootsfahrt des BUND-Besucherzentrums im Lenzener Hafen die Teilnehmer über die Gefahren für die Fischarten in der Elbe und deren Ökosystem sowie die Herausforderungen, denen bedrohte Arten wie Stör und Lachs gegenüberstehen, was in Zeiten der Klimakrise von großer Bedeutung ist.

Die Bedeutung der Elbe als Lebensraum für verschiedene Fischarten war ein zentrales Thema während einer erlebnisreichen Bootsfahrt des BUND, die kürzlich im Lenzener Hafen stattfand. Im Rahmen dieser Veranstaltung steuerte Sanne van Sonsbeck das neue Boot, die Smüster Elw, mit einer voll besetzten Gruppe von 15 Gästen sowie Mitgliedern des BUND und der Naturwacht. Die Bootsfahrten haben nicht nur einen informativen Charakter, sondern stärken auch das Bewusstsein der Besucher für die heimische Natur.

Die Gefahren für einheimische Fischarten

Christian Wolter, Forschungsgruppenleiter am Leibnitz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, gab während der Fahrt einen aufschlussreichen Vortrag über das fragile Ökosystem der Elbe. Ein bedenklicher Aspekt ist das nahezu vollständige Aussterben von zwei Fischarten: dem Maifisch und dem Stör. Diese Situation wirft Fragen zu den Entwicklungen und Herausforderungen auf, mit denen das Ökosystem konfrontiert ist.

Die Rolle der Buhnen und invasive Arten

Während des Vortrags betonte Wolter die Rolle von Buhnen, die im 19. Jahrhundert konstruiert wurden, und deren Bedeutung für verschiedene Fischarten. Besonders die Schwarzmeer-Grundel hat sich hier angesiedelt. Diese invasive Art nutzt die Steinhöhlen der Buhnen als Fortpflanzungsort und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie Muscheln wie die Dreikantmuschel feedet, die wiederum zur Wasserreinigung beitragen.

Herausforderungen für Stör und Lachs

Ein weiterer kritischer Punkt wird durch die Jagd auf Störe, die für die Kaviarproduktion gefangen werden, aufgezeigt. Trotz eines generellen Fangverbots sind alle Störarten vom Aussterben bedroht. Wolter erklärte, dass die Lachse, die ebenfalls in der Elbe laichen sollten, oftmals mit Sauerstoffmangel kämpfen müssen, wenn sie zu ihren Laichplätzen schwimmen. Diese Herausforderungen verdeutlichen die Schwierigkeiten, die diese Arten in einem sich verändernden Ökosystem haben.

Ökologische Bildung und gesellschaftliches Engagement

Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv. Sven und Simone Schnakenbeck äußerten, wie wertvoll sie die Informationen fanden, besonders für Hobbyangler. Die Diskussion um die Ergiebigkeit und den Zustand der Flüsse ist in der heutigen Zeit, angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der Umweltveränderungen, besonders relevant. Die Veranstaltung unterstreicht die Wichtigkeit von ökologischer Bildung und das Engagement der Bürger für den Schutz der natürlichen Ressourcen.

Solche Bootsfahrten bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Aufklärung, sondern auch eine Plattform für den Austausch von Ideen und den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls unter den Teilnehmern, das für den gemeinsamen Erhalt und Schutz der Elbe von entscheidender Bedeutung ist.

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