Im Zentrum der diesjährigen Ausgabe des First International Film Festivals in Xining, China, stand die weibliche Perspektive, symbolisiert durch die Sektion First Frame. Sie wurde prominent von Chanel, dem französischen Luxusgüterunternehmen, gesponsert. Diese Entscheidung überrascht, angesichts der vorsichtigen Haltung der chinesischen Behörden zu Themen wie Feminismus und sexueller Gewalt. Dennoch könnte dieses Engagement von Chanel als ein richtiger Schritt in die Zukunft angesehen werden, da die ausgewählten Filme bei den Zuschauern viel Lob erhielten.
Ermutigung für Geschichten von Frauen
Die First Frame Sektion, die in diesem Jahr zum vierten Mal stattfand, legt den Fokus auf Geschichten von Frauen, unabhängig vom Geschlecht der Filmemacher. Laut Chanel zielt die Marke darauf ab, Filmemacher zu ermutigen, mehr über Frauen zu schreiben und anständige weibliche Geschichten in die Öffentlichkeit zu bringen. In der diesjährigen Auswahl wurden 15 Filme präsentiert, die ein breites Spektrum an weiblichen Perspektiven zeigen, einschließlich der Schmerzen, Kämpfe und Beziehungen von Frauen.
Herausragende Filme und ihre Botschaften
Zu den bemerkenswerten Filmen gehört „Unstoppable“, ein Dokumentarfilm von Xu Huijing, der die Reise der chinesischen MMA-Meisterin Zhang Weili dokumentiert. Der Film schildert Zhangs Weg, den Golden Belt zurückzugewinnen, den sie 2021 an Rose Namajunas verloren hatte. „Es ist das schmerzhafteste Jahr meines Lebens gewesen“, sagte Zhang während ihrer Anwesenheit auf dem Festival. Der Film hat sowohl lokal viel positives Feedback erhalten als auch das Interesse ausländischer Vertriebspartner geweckt.
Jury mit weiblicher Perspektive
Die Jury für die First Frame Sektion, die in diesem Jahr ausschließlich aus Frauen bestand, wurde von Ava Cahen, der künstlerischen Direktorin der Cannes Critics’ Week, geleitet. Unterstützt wurde sie von der chinesischen Schauspielerin Qin Hailu und der taiwanesischen Produzentin Yeh Ju-fen. Bei einer Pressekonferenz äußerten Qin und Yeh ihre Überraschung über die hohe Qualität der eingereichten Filme. Yeh bemerkte, dass trotz budgetärer Einschränkungen die Filmemacher das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht hätten.
Besondere Anerkennung für kreative Werke
Der Preis für den besten Kurzfilm wurde an „Braided“, einen Film über die Beziehung zwischen Mutter und Tochter von Zhang Chenxi, verliehen. Außerdem erhielt „When Winter Comes“ von Yuan Yuan, ein Kurzfilm über eine chinesische Mutter, die in New York City nach ihrer verschwundenen Tochter sucht, eine besondere Erwähnung. Diese Filme tragen zur Vielfalt der Erzählungen in der Filmszene bei und verdeutlichen die Notwendigkeit, verschiedene Frauenstimmen zu Gehör zu bringen.
Die Bedeutung für die Gemeinschaft
Die First Frame Sektion stellt nicht nur einen Beitrag zur Filmkultur dar, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung Anerkennung und Sichtbarkeit von Frauen in der Filmindustrie. Durch die Förderung weiblicher Geschichten wird der Diskurs über geschlechtsspezifische Themen auf einer breiten Plattform angestoßen. Die positive Resonanz auf die gezeigten Filme zeigt, dass das Publikum bereit ist, mehr von diesen Perspektiven zu hören. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die Filmbranche und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen in den kommenden Jahren auswirken werden.
– NAG