Die Schenker-Bewegung: Ein neuer Weg des Lebens in Löbau
Ein neuer Blick auf Freiheit und Gemeinschaft
Der Besuch von Jürgen Wagner, besser bekannt als „ÖffÖff“, in der pittoresken Georgewitzer Skala bei Löbau brachte ein frisches Licht auf die Lebensweise der Schenker-Bewegung. Diese alternative Gemeinschaft, die auf Teilen und Schenken basiert, hat in der Region neues Interesse geweckt.
Der Nachfolger in der Jurte
Mit im Gepäck hatte „ÖffÖff“ seinen Nachfolger Jannick Petrina, der erst vor kurzem in die Jurte eingezogen ist, die ursprünglich von „ÖffÖff“ genutzt wurde. Diese Jurte, die aus Ästen und wetterfesten Materialien besteht, wird von den Anhängern der Schenker-Bewegung als Symbol ihrer Philosophie betrachtet. „Für uns ist die Jurte ein Schloss“, äußerte Petrina begeistert, während er seine neue Lebensweise in der Natur beschreibt.
Der Weg zur Schenker-Bewegung
Petrina, 34 Jahre alt und aus Hamburg stammend, erzählt von seiner Reise, die ihn über die Musik zur Schenker-Bewegung führte. Nach einem abgebrochenen Studium der Musikwissenschaft in Hamburg lebte er sechs Monate in Indien und Nepal, wo er Meditation und Yoga praktizierte. „Zwei Jahre lang habe ich auf der Straße Musik gemacht, doch dann habe ich der Geldwirtschaft den Rücken gekehrt“, berichtet er. „Die Kultur des Schenkens ist das, was uns ausmacht.“ In dieser Gemeinschaft wird Geld als Symbol für Korruption und Macht betrachtet, doch Petrina nutzt modernste Technologie wie Smartphones, die jedoch von anderen finanziert werden. Dies scheint einen Widerspruch in seiner Philosophie darzustellen, was er jedoch nicht als problematisch empfindet.
Die Rolle von „ÖffÖff“ und den Unterstützern
„ÖffÖff“, der mittlerweile 60 Jahre alt ist, hat seine einstige Lebensweise stark verändert. Anstatt in der Jurte oder einem Hühnerstall zu wohnen, lebt er jetzt in einem Wohnmobil, das seiner Frau gehört. Diese hat zudem einen ständigen Wohnsitz, eine Villa, die sie teilt, wenn sie nicht auf Reisen sind. Trotz dieser Veränderungen bleibt er aktiv in der Förderung der Schenker-Bewegung und sieht in Petrina einen würdigen Nachfolger, der die Ideen weitertragen kann. „Wenn ich mal von der Dampfwalze überrollt werden sollte, kann er sofort weitermachen“, erklärt er.
Ein Blick in die Zukunft
Petrina lebt derzeit in einem Zelt in einem Widerstandscamp in Berlin-Karlshorst, wo er gegen Korruption und Verantwortungslosigkeit kämpft. Seine Philosophie der Schenkung und die Abkehr vom Geldsystem finden Anklang bei den zunehmend zahlreich werdenden Anhängern der Schenker-Bewegung. Diese alternative Lebensweise weckt nicht nur Neugier, sondern zeigt auch Möglichkeiten auf, wie Menschen in Gemeinschaften miteinander interagieren können, ohne den traditionellen wirtschaftlichen Rahmen zu benötigen.
Die Schenker-Bewegung in Löbau und die Präsenz von „ÖffÖff“ und Jannick Petrina eröffnen die Diskussion über neue Lebensmodelle und die Bedeutung von Gemeinschaft und Unterstützung ohne monetäre Transactions. In Anbetracht der Herausforderungen der modernen Gesellschaft könnte diese Art des Lebens für viele Menschen, die nach neuen Wegen suchen, von Interesse sein.
– NAG