Ravensburg

Konflikt um Argenbrücke: Anwohner wehren sich gegen Straßenbaupläne

Im umstrittenen Verfahren zur neuen Kreisstraße 8011 und der Argenbrücke in Eglofstal wehren sich die Eigentümer Christoph Maier und seine Geschwister gegen eine vorzeitige Enteignung durch den Landkreis Ravensburg, während die Arbeiten trotz ihrer Proteste für die geplante Verkehrsfreigabe im Oktober 2023 weiterlaufen.

Das Bauprojekt zur neuen Argenbrücke und der Kreisstraße 8011 sorgt im Raum Eglofstal (Gemeinde Argenbühl/Kreis Ravensburg) weiterhin für Spannungen. Dabei stehen besonders die Grundstückseigentümer, die sich gegen den Verkauf ihrer Flächen wehren, im Fokus der Diskussion. Der Konflikt, der in der Region bereits seit Jahren schwelt, könnte nicht nur Auswirkungen auf die Beteiligten, sondern auch auf die gesamte Gemeinde und die Anwohner haben.

Der Konflikt um landwirtschaftliche Flächen

Im Mittelpunkt des Streits steht Christoph Maier, dessen Familie rund sieben Hektar Wiese bewirtschaftet. Der Landkreis Ravensburg benötigt jedoch etwa tausend Quadratmeter für die neue Zufahrt zur K 8011, doch die Maiers weigern sich, diese Fläche abzugeben. Die Gründe für ihre Ablehnung sind vielfältig: Sie kritisieren den hohen Flächenverbrauch und die Dimensionierung des Bauprojekts, das ihrer Meinung nach unnötig überdimensioniert ist.

Änderungen bei der Planung und die immer wiederkehrenden Probleme

In einem weiteren Schritt beantragte der Landkreis eine vorzeitige Besitzeinweisung, die im Grunde eine Form der Enteignung darstellt. Diese Maßnahme wurde mittlerweile abgeschlossen, doch die Maiers berichteten kürzlich, dass während der Bauarbeiten weitere Strukturen auf ihrem Boden eingerichtet wurden, die nicht im ursprünglichen Plan enthalt waren. Ein besonders streitiger Punkt ist der Viehtriebweg, der laut den Maiers zur Verfügung steht, aber nicht korrekt im Raumplan berücksichtigt wurde.

Reaktionen der Behörden und der Anwohner

Die zuständige Behörde bestreitet die Vorwürfe der Maiers und betont, dass der Bau des Viehtriebswegs nicht abgeschlossen sei und die Planungen unter Berücksichtigung aller betroffenen Flächen vorgenommen wurden. Die Verwaltung spricht von einem Missverständnis und beabsichtigt, die Bauten anzupassen, um eine landwirtschaftliche Nutzung möglichst wenig einzuschränken.

Zukunft und Ausblicke für die Gemeinde

Trotz der laufenden Auseinandersetzungen und der verheißenen Einigung zwischen den Beteiligten bleibt der Bauablauf der K 8011 und der Brücke von den aktuellen Streitereien unberührt. Die geplante Freigabe der neuen Straße steht nach wie vor für die erste Oktoberhälfte auf dem Programm. Doch die verhärteten Fronten zwischen den Behörden und den Eigentümern lassen Zweifel aufkommen, dass es zu einer wirklich befriedigenden Lösung kommt.

Ein möglicher Enteignungsantrag wird voraussichtlich erst nach der Fertigstellung des Bauprojekts gestellt, was der Region möglicherweise noch zusätzliche Herausforderungen bescheren könnte. Sollten keine Einigungen erzielt werden, könnte dies nicht nur für die Maiers, sondern auch für die gesamte Gemeinde langfristige Folgen haben. Unklar bleibt, inwiefern das Einlenken von beiden Seiten zu einer konstruktiven und zukunftsorientierten Zusammenarbeit führen kann.

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