Ravensburg

Kritik an E-Akte: Ravensburger Ärzte warnen vor Folgen für Patienten!

Beim jüngsten „Forum 65“ in Ravensburg war das Thema der medizinischen Versorgung in den Fokus gerückt, und Experten hatten klare Ansagen. Dr. Tobias Preißhofen, Hausarzt und Vorstandsmitglied der Kreisärzteschaft, kritisierte scharf die Einführung der elektronischen Patientenakte, die ab 1. Januar 2025 gültig sein soll. „Wir haben täglich 150 bis 180 Patienten. Das Führen einer E-Akte kostet pro Patient drei bis vier Minuten – woher sollen wir diese Zeit nehmen?“, so Preißhofen.

Gesundheitsökonom Prof. Jan-Marc Hodek beleuchtete die ineffiziente Krankenhauslandschaft Deutschlands, wo trotz hoher Ausgaben von rund 500 Milliarden Euro im Gesundheitssystem die Überlebensraten nach Herzinfarkten hinter Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden zurückbleiben. Laut Hodek wird in Deutschland häufig in Kliniken notärztlicher behandelt, die nicht ausreichend spezialisiert sind, was zu höheren Sterberaten führt. Auch Axel Müller, CDU-Bundestagsabgeordneter, vertrat die Meinung, dass 60 Prozent der Krebspatienten in ungeeigneten Krankenhäusern behandelt werden und warnte vor den Folgen der Krankenhausreform, die bereits zu Schließungen kleinerer Einrichtungen führen könne. „Das macht den Menschen Angst“, sagte Müller.

Die aktuelle Lage in den Notaufnahmen ist ebenfalls besorgniserregend, da die Patienten im Durchschnitt 178 Minuten warten müssen, wobei die Herausforderungen in der Personalplanung und die hohen Standards für Notfälle ständig present sind. Prof. Oliver Rentzsch von der Oberschwabenklinik verwies darauf, dass die Klinik rund um die Uhr operationelle Standards aufrechthält, was zu einem Defizit von 30 Millionen Euro im Vorjahr beitrug. Die diskussion über die aktuelle Situation in der Gesundheitsversorgung bleibt aktuell und ereignisreich. Details zu diesen Entwicklungen gibt es bei www.schwaebische.de.

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