Kelkheim / Regensburg, 21. Juli 2024
Die unterdrückte Minderheit im Gazastreifen: Hoffnung trotz Verzweiflung
Die Situation der Christen im Gazastreifen ist dramatisch. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben viele ihrer Glaubensbrüder und -schwestern ihr Leben oder ihre Heimat verloren. Laut der christlichen Hilfsorganisation Open Doors sind seitdem etwa ein Drittel der christlichen Gemeinschaft in Gaza geflohen oder getötet worden. Diese Entwicklungen werfen nicht nur Fragen zur Zukunft der Christen in der Region auf, sondern zeigen auch die tiefen menschlichen Beziehungen und die Resilienz, die diese Gemeinschaft aufrechterhält.
Die Rolle von Kirchen als Zufluchtsorte
Inmitten der Zerstörung und des Chaos gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die Kirchen im Gazastreifen haben sich zu einem Zufluchtsort entwickelt, wo die Gläubigen Sicherheit finden können. Elias Najjar, ein im Gazastreifen geborener Christ, der seit 2007 im Westjordanland lebt, berichtet, dass fast alle der verbliebenen Christen in Kirchengebäuden leben. „Die Kirchen sind 24 Stunden am Tag geöffnet“, erklärt Elias. „Sie geben den Menschen nicht nur Unterkunft, sondern auch Trost und die Möglichkeit, ihre Hoffnung auf Gott zu stärken.“
Die Auswirkung der Kämpfe auf die Gemeinschaft
Die anhaltenden militärischen Konflikte und die Unterdrückung durch islamistische Gruppen wie die Hamas haben das Leben der Christen im Gazastreifen stark beeinträchtigt. Elias schildert eine besorgniserregende Rückgang der christlichen Bevölkerung: „Vor dem Krieg waren über 1.000 Christen in Gaza, jetzt sind es nur noch 650.“ Viele Familien mussten alles zurücklassen, ihre Häuser wurden zerstört, und sie sind auf die Unterstützung der Kirchen angewiesen. Die dramatischen Lebensumstände, wie Mangelernährung und Armut, führen zu zusätzlichen gesundheitlichen Problemen.
Ein Aufruf zur Unterstützung und Gebet
Elias gibt einen eindringlichen Aufruf an die internationale Gemeinschaft: „Bitte betet für uns und bringt Hoffnung wie der barmherzige Samariter“, betont er. Er ist sich der Herausforderungen bewusst, die die verbleibenden Christen erwarten. „Ich rechne damit, dass mindestens 60 Prozent der Christen Gaza verlassen werden.“ Trotz dieser düsteren Prognose bleibt er optimistisch, dass die christliche Gemeinschaft in Gaza weiterhin bestehen wird, und fordert die weltweite Christenheit auf, zusammenzustehen und Hilfe zu leisten.
Fazit: Unterstützung für die geflüchteten Glaubensgeschwister
Die Situation macht deutlich, wie wichtig es ist, solidarisch zu sein und zu helfen. Die Kirchen im Gazastreifen haben sich zu entscheidenden Stätten der Hoffnung entwickelt. Es liegt nun an uns, deren Stimmen zu hören und sie nicht allein zu lassen. Die Herausforderungen sind groß, doch der Glaube der Gläubigen zeigt, dass auch in den dunkelsten Zeiten Licht und Hoffnung bestehen können.
– NAG