Eine Dackelparade in Regensburg steht bevor, die sich als kulturelles Ereignis von großer Bedeutung herausstellt. Diese Parade, die am 22. September stattfinden wird, soll nicht nur die Freude am Dackel, sondern auch die Herausforderungen in der Dackelzucht thematisieren. Laut den Organisatoren, Seppi Küblbeck und Oliver Storz, haben sich bereits mehr als 500 Dackel angemeldet, und die Zahl könnte bis auf fast 600 steigen. Küblbeck beschreibt den Dackel als ein Symbol für das deutsche Brauchtum und sieht in der Parade eine Möglichkeit, das immaterielle Kulturerbe der UNESCO zu erreichen.
Hintergrund der Parade: Tierschutz und Zuchtregeln
Das große Interesse an der Dackelparade lässt sich unter anderem mit einer aktuellen Debatte über die Dackelzucht erklären. Ein neuer Gesetzesentwurf, der im Juli in den Bundesrat eingebracht wurde, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Zucht haben. Es wird angestrebt, dass unerwünschte Eigenschaften, wie zu kurze Beine oder ein übermäßig langer Körper, nicht mehr vererbt werden dürfen. Tierschützer begrüßen diesen Ansatz, befürchten jedoch, dass die Umsetzung des Gesetzes gesunde Zuchtlinien gefährden könnte.
Internationale Teilnahme und lokale Unterstützung
Das Interesse an der Veranstaltung zeigt sich nicht nur auf lokaler Ebene. Der Dackelmarsch zieht Teilnehmer aus 14 Bundesländern und zehn weiteren Ländern an, darunter die Schweiz, Frankreich und Lettland. Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hat die Schirmherrschaft übernommen und betont die Bedeutung des Dackelmuseums für die Stadt. Dort wird ein Team von 14 Personen beschäftigt, um die jährlich etwa 30.000 Besucher zu betreuen, die aus aller Welt kommen.
Die Bedeutung der Dackelzüchtung
Doris Vetsch vom Deutschen Teckelklub hebt hervor, dass die Zuchtzulassungsbestimmungen bereits sehr streng sind. Sie warnt davor, dass die neuen Regelungen die Züchter, die sich an ethische Standards halten, benachteiligen und gleichzeitig den Import von weniger kontrollierten Welpen aus dem Ausland fördern könnten. Vetsch berichtet, dass die Nachfrage nach gesunden Tieren steigt und eine zunehmende Sensibilisierung für die Gesundheit der Tiere vorhanden ist.
Das Ziel der Parade: Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde
Die Organisatoren hoffen, dass die Parade nicht nur ein fröhliches Event wird, sondern auch einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde erzielen könnte. Dies würde nicht nur die Bedeutung des Dackels in der deutschen Kultur noch einmal hervorheben, sondern auch die Gemeinschaft der Dackelbesitzer stärken und sie in einem positiven Licht präsentieren. Die Parade ist somit weit mehr als nur ein Fest; sie repräsentiert auch eine Stimme für die Züchter und die Zukunft der Dackelzucht in Deutschland.
– NAG