Im Volkspark herrscht nach dem überzeugenden 4:1-Sieg gegen Münster eine überwiegend positive Stimmung. Der HSV hat nicht nur sportlich aufblühen können, sondern auch gleich drei neue Spieler in der letzten Woche der Transferphase verpflichtet. Trainer Steffen Baumgart (52) ist fest entschlossen, diese gute Laune bis zum nächsten Heimspiel gegen Regensburg aufrechtzuerhalten, das für den 15. September um 13:30 Uhr angesetzt ist.
Um das Aufstiegskonzept weiter zu verfeinern, wird Baumgart jedoch von einem erheblichen Personalmangel herausgefordert. Vier seiner Spieler haben sich entschieden, mit ihren Nationalmannschaften in der kommenden Länderspielpause aufzutreten.
Nationalspieler unter Druck
Der Innenverteidiger Dennis Hadzikadunic (26) wird von Sergej Barbarez, dem ehemaligen HSV-Stürmer und aktuellen bosnischen Nationaltrainer, für die Nations-League-Spiele gegen die Niederlande (7. September) und Ungarn (10. September) nominiert. Auch Immanuel Pherai (23) wird für Suriname spielen, wobei zwei Spiele in Guyana (5. September) und auf Guadeloupe (9. September) auf dem Programm stehen.
Kreativspieler Adam Karabec (21) hat sich bereits am Sonntag zu Tschechiens U21-Mannschaft begeben, die in der EM-Qualifikation in Litauen (6. September) und Dänemark (10. September) antreten wird. Zudem wird Flügelspieler Emir Sahiti (25), der von Hajduk Split kam, direkt nach seiner Ankunft ins Training mit dem HSV weiter in die Nationalelf Kosovos aufbrechen, um gegen Rumänien (6. September) und Zypern (9. September) zu spielen.
Die Situation wird zusätzlich kompliziert, da Muro Muheim (26) und Silvan Hefti (26) aus der Schweiz sowie Anssi Suhonen (23) aus Finnland und Ransford Königsdörffer (22) aus Ghana ebenfalls für ihre Verbände auf Abruf bereitstehen. Bei einer Verletzung eines Nationalspielers könnten sie ebenfalls kurzfristig nachnominiert werden.
Auf der anderen Seite hat Daniel Elfadli (27) dem libyschen Verband abgesagt, da er sich auf eine vollständige Genesung konzentrieren möchte. Obwohl er gegen Münster wegen einer noch nicht ganz ausgeheilten Fußverletzung spielte, hat er klargestellt: „Wir sind so verblieben, dass ich meine Verletzung auskuriere.“
Geheim-Test und neue Gesichter
Die verbliebenen Spieler, die nicht zu den Nationalmannschaften abberufen wurden, setzen ihr Training ohne einen einzigen freien Tag bis Donnerstag fort. Der neue Abwehrspieler Lucas Perrin (25), der erst von Straßburg zum HSV gewechselt ist, wird ebenfalls in die Trainingsroutine integriert. Trainer Baumgart plant, während der Länderspielpause einen Geheim-Test zu organisieren. In diesem könnte Perrin seine ersten Minuten für den neuen Klub sammeln.
Damit ist der HSV bestens vorbereitet und zeigt, dass auch Zeiten der Abwesenheit wichtiger Spieler genutzt werden können, um den Kader weiter zu stärken und spezifische Strategien zu erproben. Die Länderspielpause könnte nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance sein, das Teamkollegial zu festigen und die Neuzugänge bereits frühzeitig einzubinden.