Die Insolvenz der Gesellschaftsbrauerei Viechtach GmbH stellt nicht nur einen wirtschaftlichen Rückschlag für das Unternehmen selbst dar, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf eine besorgniserregende Entwicklung im deutschen Mittelstand. Die Traditionsbrauerei, die seit mehr als 450 Jahren in Viechtach, einer Stadt östlich von Regensburg, ansässig ist, sieht sich inmitten einer breiten Pleitewelle, die immer mehr Unternehmen erfasst.
Bedeutung der Traditionsbrauerei für die Region
Die 1553 gegründete Brauerei ist bekannt für ihre Spezialitäten wie das „Viechtacher Märzen“ und „Hefe Weizen“, die nicht nur aus regionalen Zutaten hergestellt werden, sondern auch Teil der bayerischen Kultur sind. Die Schließung könnte solch einen kulturellen Verlust für die Region bedeuten. Zudem könnte die Insolvenz direkte Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Region haben, denn viele Menschen hängen von den Arbeitsplätzen in der Brauerei ab.
Starker Anstieg der Insolvenzen
Die Insolvenzen in Deutschland zeigen einen bedenklichen Trend. Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese Situation wird durch anhaltende Krisen und eine stagnierende Wirtschaft verschärft. Markus Stoppelkamp, der vorläufige Insolvenzverwalter der Brauerei, wird sich nun darum kümmern, wie die Finanzen weiterhin gesichert werden können.
Regionale Unterstützung und Zuversicht trotz Schwierigkeiten
Markus Grüsser, Geschäftsführer der Brauerei, zeigt trotz der schwierigen Lage Optimismus. Er hofft, durch Veranstaltungen wie das bevorstehende Viechtacher Bürgerfest neue Kundschaft zu gewinnen und das Geschäft anzukurbeln. Die Bezugsquellen für Bier seien aktuell sichergestellt, was ein Lichtblick für die regionalen Fans der Brauerei darstellt. Die Brauerei sucht zudem nach neuen Geldgebern, um den Fortbestand sicherzustellen.
Ein weitreichendes Problem im deutschen Mittelstand
Die Insolvenz von Viechtach ist ein Teil eines viel größeren Problems, das zahlreiche andere Betriebe betrifft. Es ist nicht nur die Brauerei betroffen; auch große Händler wie Galeria Karstadt Kaufhof und die Modemarke Esprit haben Insolvenz angemeldet. Experten warnen, dass viele Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 mit den Folgen der wirtschaftlichen Unsicherheiten zu kämpfen haben werden.
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– NAG