Wichtiger Fortschritt für Dienstleistungsmitarbeiter im Gesundheitswesen
Die jüngsten Tarifverhandlungen am Uniklinikum Regensburg zeigen, wie bedeutend der Kampf um höhere Löhne für Reinigungskräfte und Servicemitarbeiter im Gesundheitssektor ist. Nach wochenlangen Streiks und intensiven Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Krankenhausdienstleistungsgesellschaft (KDL) konnten die Beschäftigten etwas erreichen, was in der Branche als bemerkenswerter Erfolg gefeiert wird.
Ein neuer Tarifvertrag in Sicht
Die Verhandlungen resultierten in einem einvernehmlichen Tarifvertrag, der signifikante Lohnerhöhungen vorsieht. Im Oktober 2023 werden die Löhne um bis zu neun Prozent steigen. Weitere Anhebungen sind für Anfang 2025 und 2026 geplant, mit Erhöhungen von 15 und 16 Prozent für die 340 KDL-Beschäftigten. Zudem wird im Februar 2027 eine zusätzliche Lohnerhöhung ausgezahlt. Die Gehälter der Servicemitarbeiter sollen somit schrittweise an die Löhne im öffentlichen Dienst (TV-L) angeglichen werden.
Ein Symbol für den sozialen Zusammenhalt
Dieser Erfolg hat eine besondere symbolische Bedeutung für die Gewerkschaft Verdi, die mit dieser Tarifauseinandersetzung den Kampf der „Kleineren“ gegen „Große“ betont hat. Die Beschäftigten, die häufig am unteren Ende der Lohnskala stehen, leisten trotz ihrer oft anonymen Arbeit im Hintergrund einen unverzichtbaren Beitrag zum reibungslosen Betrieb des Klinikums. Ihre harte Arbeit und ihre jahrzehntelange Loyalität zur Institution wird nun durch eine faire Entlohnung gewürdigt.
Herausforderungen bleiben
Es gibt jedoch weiterhin Unterschiede zum TV-L, da nicht alle Sonderzahlungen für die Servicekräfte übernommen werden. Dennoch gab es auch bei der Eingruppierung der Mitarbeiter Fortschritte: Langjährige Angestellte undjenige, die für anspruchsvollere Aufgaben, wie die Reinigung der Intensivstation zuständig sind, werden in höhere Gehaltsgruppen eingeordnet. Dies stellt einen wichtigen Aspekt in der Tarifverhandlung dar, der die Wertschätzung der Arbeit dieser Mitarbeiter hervorhebt.
Folgen für andere Kliniken
Die Einigung in Regensburg könnte möglicherweise auch Auswirkungen auf andere Kliniken in der Region haben, wie zum Beispiel die Unikliniken in Würzburg und Erlangen. Diese Einrichtungen haben ihre Servicemitarbeiter ebenfalls in Tochtergesellschaften ausgegliedert und stehen vor ähnlichen Forderungen der Gewerkschaft. Während die KDL-Verhandlungen als Fortschritt in der richtigen Richtung wahrgenommen werden, bleiben andere Kliniken bisher hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurück.
Ein Blick in die Zukunft
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Dieter Brenneis, betonte, dass trotz intensiver Auseinandersetzungen ein „intelligenter Kompromiss“ erreicht wurde. Auf Seiten der Gewerkschaft äußerte sich Robert Hinke zufrieden und hob hervor, dass die Verhandlungen an einem Wendepunkt stehen. Mit den erzielten Verbesserungen für die Beschäftigten der KDL in Regensburg könnte ein langfristiger Prozess des Wandels in der Bezahlung von Servicekräften im Gesundheitswesen angestoßen werden.
– NAG