Reisen

Die drei Privilegierten: Wer ohne Reisepass die Welt bereist

Nur drei Personen weltweit, darunter der britische König Charles III. und das japanische Kaiserpaar, dürfen offiziell ohne Reisepass reisen, da für sie das Mitführen solcher Dokumente als „höchst unangebracht“ gilt, während in Deutschland bestimmten Gruppen wie Asylberechtigten vorübergehende Ausnahmen von der Passpflicht gewährt werden.

Reisen ohne Pass? Was für die meisten Menschen unvorstellbar ist, ist für drei besondere Personen auf der Welt ganz normal. Diese Ausnahme könnte überraschend erscheinen, birgt aber interessante Einblicke in internationale Reisebestimmungen. Während der Rest der Welt Koffer und Reisepass packt, genießen diese privilegierten Individuen die Freiheit, Grenzen ganz anders zu überqueren.

Im Allgemeinen ist es erforderlich, einen gültigen Reisepass bei internationalen Reisen bei sich zu haben. Dies betrifft alle, einschließlich Kleinkinder, die seit 2024 keinen Kinderreisepass mehr nutzen können. Das bedeutet, dass für die meisten Reisenden sowohl die Vorbereitung als auch die Organisation der Reisedokumente unerlässlich sind, um unangenehme Überraschungen bei Grenzkontrollen zu vermeiden. Aber wie sieht es für die Mitglieder des britischen und japanischen Königshauses aus?

Die königlichen Privilegien: König Charles III.

König Charles III. von Großbritannien ist ein Beispiel, wie es ohne Reisepass geht. Der britische Reisepass wird in seinem Namen ausgestellt und trägt die Bitte des Staatssekretärs, ihn ungehindert durch alle Grenzen zu lassen. Auf dem Pass steht ausdrücklich, dass er Schutz und Hilfe während seiner Reisen bekommt. Daher wäre es nicht nur unnötig, sondern auch unangebracht, einen Pass in seinem eigenen Namen zu führen.

Diese Regulierung gilt nicht nur für seinen Reisepass; auch andere Ausweispapiere wie Führerscheine sind für den Monarchen nicht erforderlich. Anders sieht es für die restlichen Mitglieder der königlichen Familie aus, die weiterhin auf die klassischen Dokumente angewiesen sind.

Die kaiserlichen Ausnahmen: Japan

In Japan wird es noch interessanter. Hier sind es der Kaiser und die Kaiserin, die für internationale Reisen keinen Reisepass benötigen. Diese Regelung wurde bereits 1971 während der Amtszeit von Kaiser Hirohito getroffen. Wie der Außenminister von Japan in den Reisepässen festhält, wird auch hier argumentiert, dass es unangemessen wäre, einen Reisepass für die regierenden Kaiserlichen auszustellen. Das bedeutet, dass sowohl Kaiser Naruhito als auch Kaiserin Masako ihre Reisen ohne die Notwendigkeit eines Reisepasses antreten können, was auch für Visa- und Einwanderungsverfahren gilt.

Allerdings betrifft diese Privilegierung nur das amtierende Kaiserpaar. Die restlichen Mitglieder der kaiserlichen Familie müssen wie gewöhnliche Bürger Dokumente besitzen, um zu reisen.

Um den Kontext dieser Regelungen in Deutschland zu erklären: Hier gibt es keine vergleichbare Praxis, die es Staatsoberhäuptern ermöglichen würde, ohne Papiere zu reisen. Der Bundeskanzler, wie Olaf Scholz, ist verpflichtet, die erforderlichen Ausweisdokumente zu beantragen. Dennoch gibt es auch in Deutschland Ausnahmeregelungen für bestimmte Gruppen. Flüchtlinge und Staatenlose können unter bestimmten Bedingungen als Reiseersatz auch ohne regulären Pass reisen, was die strengen Einreisebestimmungen etwas auflockert.

Der internationale Vergleich zeigt, dass viele Reisevorgaben länderabhängig sind und dass die Privilegien von Staatsoberhäuptern stark variieren können. Während die meisten Reisenden beim Packen nervös auf ihre Papiere achten müssen, genießen diese wenigen Auserwählten eine Art von Anonymität und Sicherheit, die vielen unerreichbar bleibt.

Zusammengefasst ist es spannend zu sehen, wie verschiedene Nationen mit dem Konzept des Reisens umgehen. Insbesondere die Praktiken der britischen und japanischen Monarchien zeigen, wie tief verwurzelt die Tradition und die symbolische Bedeutung der Herrscher innerhalb ihres Landes sind, wobei die Regelungen für die Breite der Bevölkerung oft deutlich strenger und formalisierter sind.

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