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Ein Jahr in Ecuador: Katharina Wermann startet ihren Abenteuer-Austausch

Katharina Wermann aus Parsit erfüllt sich ihren lang gehegten Traum und bricht am 24. August 2024 – nur einen Tag vor ihrem 16. Geburtstag – für ein Jahr im Rahmen des Rotary-Austauschprogramms nach Ecuador auf, um dort neue Kulturen kennenzulernen und zur interkulturellen Verständigung beizutragen.

Katharina Wermann, eine 15-jährige Schülerin aus dem kleinen Ort Parsit, steht vor einem aufregenden neuen Kapitel in ihrem Leben. Mit einem strahlenden Lächeln verabschiedete sie sich am 24. August 2024 vom Rotary-Club Werl, um für ein ganzes Jahr nach Ecuador zu reisen. Wie ein Kindheitstraum, der nun endlich in Erfüllung geht, fühlt sich dieser Austausch für sie an. „Ich bin aufgeregt, aber auch sehr gespannt auf das, was mich erwartet“, erzählt Katharina, während ihre Familie und Freunde sie anfeuern.

Der bevorstehende Aufenthalt ist nicht nur eine weite Reise in ein unbekanntes Land, sondern auch eine tiefe persönliche Herausforderung. Katharina hat in den letzten Monaten daran gearbeitet, sich auf diesen Austausch vorzubereiten. Sie spricht bereits seit zwei Jahren Spanisch und hat sich damit eine wichtige Basis geschaffen, um in das Leben in Ecuador einzutauchen.

Katharinas Austausch und die Bedeutung von interkulturellem Verständnis

Die Austauschprogramme von Rotary International ermöglichen jährlich rund 9.000 Jugendlichen weltweit, fremde Kulturen hautnah zu erleben. Diese Programme sind nicht nur eine Gelegenheit zum Reisen, sondern auch eine Möglichkeit, interkulturelles Verständnis zu fördern und Brücken zwischen verschiedenen Nationen zu bauen. Anne Kessler, eine Vertreterin des Rotary-Clubs Werl, erklärt: „Wer selbst einmal fremd war, lernt Vorurteile abzubauen und seinen Horizont zu erweitern.“ Es ist mehr als nur eine Erfahrung für die Jugendlichen; es ist auch ein Beitrag zur Friedensbildung.

Katharina hat sich nach einer kürzlichen fünfwöchigen Rundreise durch die USA entschieden, an diesem Austausch teilzunehmen. Der Einfluss ihrer Mutter, die selbst an einem Austausch teilgenommen hat, war für sie entscheidend: „Das war schon immer ein Kindheitstraum von mir, meiner Mutter nachzueifern“, sagt sie. Ihre Vorfreude auf Ecuador ist groß, denn sie betrachtet das Land als ihren Wunschort für diesen Austausch.

Über eine Messaging-App hat Katharina bereits Kontakt zu ihrer neuen Gastfamilie aufgenommen, die in einer Stadt liegt, die etwa 40 Minuten von der Hauptstadt Quito entfernt ist. Diese neue Familie hat drei Kinder sowie einen Hund und eine Katze. Bereits jetzt erfährt sie, dass eines der Kinder gerade in Deutschland auf einem Schüleraustausch ist, was ihr hilft, sich auf die bevorstehenden Erfahrungen vorzubereiten.

Vorbereitung und neue Freundschaften in Ecuador

Der Schulbesuch wird ein weiterer aufregender Teil ihres Aufenthalts sein. Katharina wird an einer Schule lernen, die nach dem schweizerischen Musiker und Pädagogen Émile Jaques-Dalcroze benannt ist. Auch wenn sie noch nicht viel über das Schulsystem in Ecuador weiß, freut sie sich darauf, herauszufinden, wie ihr Alltag gestaltet sein wird. „Ich will einfach alles auf mich zukommen lassen“, lacht sie.

Ecuador begeistert sie nicht nur wegen der spannenden Erfahrungen, sondern auch durch seine natürliche Schönheit und den Artenreichtum. Im Rahmen ihrer Zeit dort wird sie an von Rotary organisierten Reisen teilnehmen, um das Land näher kennenzulernen. Sie plant außerdem, sich einem Orchester anzuschließen, um neue Bekanntschaften zu schließen. Musikalisch talentiert, spielt sie Kontrabass und Trompete und ist bereits in mehreren Orchestern aktiv.

Trotz der Vorfreude auf das neue Abenteuer ist Katharina sich bewusst, dass die Trennung von Familie und Freunden nicht einfach sein wird. Sie hat sich vorgenommen, regelmäßig Briefe an ihre Lieben zu schreiben, denn „das ist persönlicher als eine E-Mail“, meint sie. Der Kontakt zur Heimat wird auch über ihr Handy aufrechterhalten, und ihre Mutter zeigt sich sowohl stolz als auch ein wenig besorgt über den mutigen Schritt ihrer Tochter.

Katharina Wermann ist überzeugt, dass dieses Jahr in Ecuador viele unvergessliche Erlebnisse und wertvolle Lektionen für sie bereithält. Sie freut sich auf die Herausforderungen und die neuen Eindrücke, die ihre Reise ihr bescheren wird, und blickt voller Optimismus in die Zukunft. „Ich bin positiv aufgeregt und kann es kaum erwarten, loszulegen“, fasst sie zusammen.

Der Rotary-Austausch ist nicht nur eine Gelegenheit für junge Menschen, eine neue Kultur zu erleben, sondern auch ein Teil einer langen Tradition der internationalen Verständigung. Rotary International wurde 1905 gegründet und hat sich seitdem auf die Förderung von Frieden und Verständnis zwischen den Kulturen fokussiert. Diese Programme stärken die individuellen Fähigkeiten der Teilnehmenden und tragen dazu bei, das Bewusstsein für globale Themen zu schärfen.

Wachsende Bedeutung von Austauschprogrammen

In den letzten Jahren haben Austauschprogramme in vielen Ländern an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Hinblick auf die Förderung von interkulturellem Verständnis. Die Programme von Rotary International sind ein gutes Beispiel dafür, wie internationale Verbindungen gefördert werden können. Aktuelle Statistiken zeigen, dass die Teilnehmerzahlen in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gestiegen sind, wobei immer mehr Jugendliche die Möglichkeiten der internationalen Mobilität nutzen.

Solche Programme sind auch in der Politik und Gesellschaft zunehmend gefordert worden, um Vorurteile abzubauen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Laut einer Umfrage der UNESCO von 2021 gaben 80 % der Befragten an, dass interkulturelle Austauschprogramme wesentlich zur Toleranz und zum Frieden zwischen Völkern beitragen.

Ecuador: Land der Vielfalt

Ecuador ist bekannt für seine beeindruckende Biodiversität und kulturelle Vielfalt. Das Land beheimatet nicht nur eine Vielzahl von natürlichen Lebensräumen, sondern ist auch Heimat mehrerer ethnischer Gruppen, darunter indigene Völker, die eine wichtige Rolle im sozialen und kulturellen Gefüge des Landes spielen. Bei einem Besuch in Ecuador hat man die Möglichkeit, die verschiedenen Traditionen und Bräuche kennenzulernen, die das Land prägen. Dazu zählen traditionelle Tänze, Kunsthandwerk und die einheimische Küche, die viele Besucher anzieht.

Die geographische Lage Ecuadors, die von den Anden bis zu den tropischen Stränden der Pazifikküste reicht, ermöglicht eine Vielzahl von Aktivitäten und Erlebnissen. Von Wandertouren in den Anden bis hin zu Bootsfahrten zu den Galápagos-Inseln – die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten den Austauschschülern ein einzigartiges Erlebnis, das ihre Perspektive auf die Welt erweitern kann.

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