Im Sommer ist das faszinierende Erlebnis von Eishöhlentouren am Kátlujökli in Mýrdalsjökli ein beliebter Programmpunkt für Touristen. Trotz der atemberaubenden Schönheit dieser Eishöhlen gab es kürzlich einen tragischen Vorfall, der die Diskussion über die Sicherheit solcher Touren neu entfacht hat. Der Geschäftsführer von Tröll Expeditions, Gísli Eyland, betont, dass größtmögliche Sicherheit bei all ihren Reisen gewährleistet werden sollte. Trotzdem bleibt die Frage, wie sicher Eishöhlen im Sommer tatsächlich sind.
Letzten Monat ereignete sich ein schwerer Unfall im Breiðamerkurjökull, als ein Eisberg auf zwei Touristen fiel und eine Person dabei starb. Dieser Vorfall hat dazu geführt, dass immer mehr Stimmen laut werden, die vo n Risiken der Sommer-Eishöhlentouren warnen. Gísli Eyland widerspricht der allgemeinen Wahrnehmung und betont, dass die Sicherheit unabhängig von der Jahreszeit jederzeit Priorität hat. „Egal ob Sommer oder Winter, es gibt Profis, die Tag für Tag arbeiten und beurteilen, was getan werden muss, um die Sicherheit zu gewährleisten“, erklärt er.
Rufe nach mehr Sicherheit
Trotz des Versprechens der Firmen, Sicherheit an erster Stelle zu setzen, hat der Vatnajökull-Nationalpark kürzlich alle Anbieter aufgefordert, im Moment keine Eishöhlentouren in seinem Gebiet anzubieten. Tröll Expeditions und die anderen Unternehmen wie Katlatrack und Southcoast Adventures sind dieser Bitte nachgekommen. Gísli zeigt Verständnis für diese Maßnahme: „Wir hatten einen Partner, mit dem wir bei der Durchführung von Eishöhlentouren zusammengearbeitet haben. Aber so schrecklich dieser Unfall auch war, ich denke, dass es auf jeden Fall möglich ist, den Touristen dort ein sicheres Erlebnis zu bieten.“
Die scharfe Kritik an Sommer-Eishöhlentouren ist möglicherweise übertrieben. Gísli ist der Ansicht, dass ein Verbot dieser Touren keine Lösung ist. „Eishöhlen können gefährlich sein und es sollten nur Profis entscheiden, ob der Zugang sicher ist“, erklärt er. In der Tat existieren zahlreiche Fachkräfte in der Region, die sich leidenschaftlich um die Sicherheit der Touristen kümmern. „Viele Menschen sind sich nicht bewusst, wie viele Personen in der Gegend arbeiten, um Sicherheit und Zugänglichkeit zu gewährleisten“, fügt er hinzu.
Eine essentielle Frage bleibt jedoch: Kommen die Touren an den gleichen Orten vor, an denen sich die tödlichen Vorfälle ereigneten? Gísli stellt klar, dass dies nicht zwangsläufig der Fall sei, und verweist darauf, dass die Tourismusunternehmen derzeit in einer Abwartehaltung sind, bis weitere Informationen von der Regierung bereitgestellt werden.