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Vom Dessauer zum Lichtdesigner: Lukas Hippe und Hollywoods Glanz

Dessauer Lukas Hippe erhielt 2021 den überraschenden Anruf aus Hollywood, um für ein halbes Jahr an dem Oscar-prämierten Film "Bardo – die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten" unter Regisseur Alejandro González Iñárritu in Mexiko zu arbeiten, was seinen beeindruckenden Werdegang in der internationalen Filmindustrie verdeutlicht.

Lukas Hippe, ein 29-jähriger Kameraman aus Dessau, lebt einen Traum, den viele in der Filmindustrie hegen. An einem Tag tickte sein Telefon, und am anderen Ende war die glamouröse Welt Hollywoods greifbar nahe. So begann es 2021, als Hippe von einem bekannten Oberbeleuchter kontaktiert wurde, der ihm eine einmalige Chance anbot: In drei Wochen nach Mexiko zu reisen und an einem Filmprojekt mitzuarbeiten. Ein Anruf, der sein berufliches Leben verändern sollte.

Der Film, an dem Hippe arbeiten würde, war „Bardo – die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten“, unter der Regie des Oscarpreisträgers Alejandro González Iñárritu, bekannt für Meisterwerke wie „Birdman“ und „The Revenant“. Mit einem namhaften Team zusammenzuarbeiten, schmeichelt dem Ego, doch Hippe bleibt bescheiden. „Mir ist schon bewusst, mit wem ich da arbeite, und es ist toll. Aber anderseits ist es einfach ein Job“, so seine Überlegungen zu diesem aufregenden Projekt.

Hippe’s Karriere und Fachkompetenz

Hippe bringt bereits eine bemerkenswerte Erfahrung in die Filmproduktion mit, die er als „Junior Dimmer Board Operator“ bei der Arbeit an dem dritten Teil der „Tribute von Panem“ im Jahr 2015 begann. Diese Rolle sicherte ihm einen Platz im Abspann eines großen Hollywood-Films, was der erste Schritt in eine glanzvolle Karriere war. Seitdem hat er für die kleine Dessauer Firma Hodam-Produktion an verschiedenen internationalen Projekten mitgewirkt, wobei sein Fachgebiet das Lichtdesign ist.

Das Lichtdesign ist eine entscheidende Komponente in der Filmproduktion. Hippe ist verantwortlich für die Auswahl und Positionierung der Scheinwerfer am Set. Dabei nutzt er eine spezialisierte Software, um seine Ideen für das Lichtdesign sichtbar zu machen. Dies ist besonders wichtig, da das visuelle Resultat erheblichen Einfluss auf die Stimmung eines Films hat. „Ich habe für den Regisseur, den Kamermann und den Oberbeleuchter visualisiert, wie alles aussehen kann“, erklärt Hippe seine Herangehensweise.

Die Dreharbeiten für „Bardo“ waren für Hippe nicht ohne Herausforderungen. Eine seiner größten Aufgaben war das Steuern des Lichtpults, eine Verantwortung, die nicht zu unterschätzen ist. Das Budget ist in der Filmbranche unter ständiger Beobachtung, und Zeit ist Geld. Ein fehlerfreier Ablauf ist daher unerlässlich. „An einem Drehtag in Mexiko ist viel schiefgelaufen. Ich habe einen eher banalen Fehler gemacht“, erinnert sich Hippe und berichtet wie er dafür vor versammelter Mannschaft vom Regisseur kritisiert wurde.

Wichtige Erfolgsfaktoren in Hollywood

Für einen Erfolg in der hart umkämpften Filmbranche sind laut Hippe zwei Dinge von entscheidender Bedeutung: stets hervorragende Arbeit abliefern und gute persönliche Kontakte zu Kameraleuten und Beleuchtern pflegen. „Du musst zu einer guten Stimmung am Set beitragen, Druck aushalten, ruhig bleiben und eine gewisse Coolness mitbringen“, beschreibt er, welche Eigenschaften notwendig sind, um in dieser Welt zu bestehen. Die Zusammenarbeit im Team und das richtige Maß an Gelassenheit sind Schlüssel zum beruflichen Überleben in Hollywood.

Hippe’s Erlebnisse und seine Perspektive auf die Arbeit in der Filmindustrie zeigen, dass hinter dem Glanz von Hollywood viel harte Arbeit, persönliche Beziehungen und ein gewisses Maß an Belastbarkeit stehen. Ob im Stresstest der Dreharbeiten oder in der Planung eines Lichtdesigns, wie sich herausstellt, ist es letztendlich der menschliche Faktor, der den Unterschied macht.

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