Die Schorndorfer Weintage haben erneut ihre Türen geöffnet und ein Fest des Genusses versprochen, das sowohl Einheimische als auch Besucher anzieht. In einer malerischen Kulisse aus Fachwerkhäusern und stimmungsvoller Beleuchtung fanden sich Weinliebhaber zusammen, um eine erlesene Auswahl regionaler Weine zu probieren. Wurden die Weintage in der Vergangenheit als Weinmarkt gefeiert, erstrahlen sie mittlerweile als grandioses Weinfest mit gastronomischem und kulturellem Bogen.
Der festliche Anlass wurde am Freitagabend von Thorsten Englert, dem ersten Bürgermeister der Stadt, eröffnet. „Für mich ist das unser schönstes Fest, hier passt einfach alles“, sagte er und strahlte über das eventvolle Wochenende, das über drei Tage angedacht war. Sechs Weingüter präsentierten insgesamt 106 Sorten von Wein, begleitet von vier gastronomischen Betrieben, die für das leibliche Wohl der Gäste sorgten.
Ein Rundgang durch die Genusswelt
Unter dem klaren Himmel eines Spätsommerabends erstrahlte der Marktplatz in rotem Licht und den Glanz bunter Lichterketten. Alina Giedat vom Eigenbetrieb Tourismus und Citymanagement erklärte, dass die beeindruckende Beleuchtung nur bei stabiler Wetterlage installiert werden kann. Die Bedingungen waren endlich günstig, nachdem die letzten beiden Jahre von Sturm und Regen überschattet wurden. „Es ist auch sehr gemütlich hier“, bemerkte Larissa Salcher, die amtierende Weinkönigin von Württemberg, die an diesem Abend als Ehrengast anwesend war. Sie hatte zuvor das Weindorf in Stuttgart besucht und war sichtlich begeistert von der gemütlichen Atmosphäre in Schorndorf.
Mit einem herzlichen Lächeln berichtete sie, dass sie „anstandshalber an jedem Stand etwas genippt“ habe. Bei ihrer Rundreise über den festlichen Marktplatz traute sich niemand, das köstliche Angebot an Weinen und Speisen zu ignorieren. Das Event vereinte verschiedene Geschmäcker und Budgets: Ein Glas trockener Schorndorfer Trollinger kostete 7 Euro, während die edlen Spätburgunder GG über 14 Euro zu haben waren.
Kulinarische Freuden und gesellige Atmosphäre
Die Schorndorfer Weintage boten nicht nur eine Fülle an Weinen, sondern auch eine Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten. Von der klassischen Rostbratwurst bis hin zum herzhaften Schweinekrustenbraten mit Dunkelbiersauce und hausgemachten Laugenknödeln – die Auswahl war schier endlos. Auch die Nachspeisen, wie süße Crêpes, fanden großen Anklang. Begleitet wurde das Fest von Livemusik, die für eine fröhliche Stimmung sorgte. Am Familiensonntag standen insbesondere Kutschfahrten und Aktivitäten für Kinder auf dem Plan, was die Veranstaltung noch attraktiver machte.
Einblick in die Besucherzahlen gab es schon zu Beginn: Rund 1000 Gäste fanden an den langen Tafeln auf dem Marktplatz Platz. Die Weinlaube an der Stadtkirche war ebenfalls gut frequentiert. Claudia Dorn, deren Weingut Sterneisen zum ersten Mal an den Weintagen teilnahm, schilderte die hohe Nachfrage nach Weiß- und Roséweinen. „Wir kommen gern nächstes Jahr wieder“, erklärte sie voller Enthusiasmus.
Die Schorndorfer Weintage, die bereits zum 28. Mal gefeiert wurden, zeigten einmal mehr ihre Bedeutung für die Region. Es war nicht nur ein Ort der Geselligkeit, sondern auch eine Plattform für lokale Weingüter, ihre Produkte zu präsentieren. Thorsten Englert meinte auch: „So kann man sich durch unsere schöne Altstadt treiben lassen.“ Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine Frage des Genusses, sondern auch der Hochachtung vor regionalen Traditionen und deren Fortführung durch die Gemeinschaft.