Im Stadtteil Honsberg in Remscheid stehen bemerkenswerte Rede- und Aktionsräume für die lokale Gemeinschaft im Fokus. Die Bundesstiftung Baukultur hat während ihrer Sommerreise das Honswerk besucht, das sich durch innovative Projekte auszeichnet, die darauf abzielen, den Stadtteil wieder lebenswert zu gestalten. Das Honswerk will ein „Ort zum Bleiben“ schaffen und die Attraktivität der Wohnräume erhöhen.
Die Herausforderung des Leerstands
Kernproblem im Honsberg sind die leerstehenden Wohnungen, die durch einen veralteten Schnitt und kleine Raumgrößen nicht mehr den Bedürfnissen der heutigen Mieter entsprechen. Simon Kettel, Bau-Projektmanager Honswerk, erläutert, dass die typischen 55 Quadratmeter großen Zwei-Zimmer-Wohnungen für Familien nicht geeignet sind. Daher wird mit neuen Lösungen experimentiert, um größere Wohnräume zu schaffen, indem Wohnungen zusammengelegt werden.
Besuch der Bundesstiftung Baukultur
Der Besuch von Reiner Nagel und Vertretern der Bundesstiftung Baukultur war ursprünglich nicht für Remscheid geplant. Zuerst sollten sie den Bob-Campus in Wuppertal besichtigen, wurden jedoch durch die Montag Stiftung Urbane Räume auf die Honswerk-Initiativen aufmerksam gemacht. „Wir mussten einfach nach Remscheid kommen, das Projekt ist noch in der Vorphase und bietet großes Potenzial,“ so Nagel.
Entwicklung neuer Gemeinschaftsräume und -projekte
Ein zentrales Element in den Planungen ist die Honswerkstatt, die anstelle abgerissener Häuser entstehen soll. Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, der insbesondere Kindern und Jugendlichen Werk- und Bastelmöglichkeiten bietet. Andrea Staudt, Honswerk-Gemeinwohlmanagerin, sieht darin die Chance, eine aktive Nachbarschaft zu fördern und Interessen zu bündeln.
Gemeinschaftsgarten als Mittelpunkt für Nachbarn
Direkt aus der Honswerkstatt heraus wird ein Gemeinschaftsgarten entstehen, der bereits teilweise genutzt wird. Die Anwesenden erkannten jedoch, dass noch viel zu tun ist, um den Garten vollständig nutzbar zu machen. Hochbeeckser, die aus der Erde wuchern, und nicht zugängliche Wege sind Punkte, die optimiert werden müssen.
Die Vision von nachbarschaftlicher Gemeinschaft
Spannend bleiben die Ideen zur weiteren Einbeziehung der künftigen Bewohner in die Projektentwicklung. Nagel regte an, dass die Bewohner möglicherweise intensiver an den Modernisierungsarbeiten beteiligt werden könnten. Dies würde nicht nur die Gemeinschaft stärken, sondern auch die Identifikation der Menschen mit ihrem Wohnraum fördern.
Ein positiver Ausklang
Der Besuch endete in geselliger Runde im Nachbarschaftspavillon des Honswerks. Bei kleinen Häppchen und Getränken diskutieren die Teilnehmer angeregt über die erlebten Projekte und deren Bedeutung für die Zukunft des Stadtteils Honsberg. Die Atmosphäre war geprägt von Optimismus und dem Wunsch, die Gemeinschaft weiter zu stärken und einen positiven Wandel zu bewirken.
– NAG