Reutlingen

Wie die IHK Reutlingen Studienabbrechern neue Wege in der Ausbildung öffnet

Die IHK Reutlingen hat seit 2015 das Beratungsangebot „Neustart für Studis“ ins Leben gerufen, um Studienabbrechern in der Region zu helfen, alternative Ausbildungsplätze zu finden und somit den Übergang in die berufliche Praxis zu erleichtern, was angesichts des Fachkräftemangels von großer Bedeutung ist.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen hat sich seit 2015 als Vorreiterin etabliert, wenn es um die Unterstützung von Studienabbrechern geht. Mit dem Programm „Neustart für Studis“ schlägt die IHK einen spannenden Wege für junge Erwachsene vor, die sich nach einem Abbruch ihres Studiums in eine neue berufliche Richtung orientieren möchten. Dieser Ansatz zeigt nicht nur die Dringlichkeit des Themas, sondern auch die Möglichkeit, eine wertvolle Brücke zwischen akademischer Bildung und beruflicher Praxis zu schlagen.

Ida Willumeit, die Teamleiterin im Ausbildungsmarketing der IHK, beschreibt das Angebot als eine Möglichkeit, den Übergang von der Hochschule in den Beruf erleichtern zu können. „Wir unterstützen rund 40 Studierende im Jahr, die ihren Weg neu ausrichten möchten. Es ist wichtig zu erkennen, dass das Studium nicht der einzige Pfad zum beruflichen Erfolg ist“, sagt Willumeit.

Steckbrief-Aktion zur Berufsorientierung

Ein zentraler Bestandteil des Beratungsangebots ist die sogenannte „Steckbrief-Aktion“. Hierbei werden Kurzprofile von Studienabbrechern erstellt und über einen Newsletter an verschiedene Unternehmen in der Region verschickt. Diese proaktive Maßnahme soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Unternehmen zu fördern und somit einen direkteren Zugang zu Ausbildungsplätzen zu ermöglichen.

Immer mehr junge Menschen, die ihr Studium nicht fortsetzen, erkennen, dass der Wechsel in eine duale Ausbildung durchaus Vorteile mit sich bringen kann. Die IHK Reutlingen hebt hervor, dass viele Unternehmen gezielt nach Bewerbern mit Studienerfahrung suchen. „Studienabbrecherinnen und -abbrecher bringen oft ein breites Wissen und eine hohe Motivation mit, was sie in den Augen vieler Arbeitgeber attraktiv macht“, erklärt Willumeit.

Wachsender Bedarf an Fachkräften

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels ist es entscheidend, dass junge Menschen alternative Karrierewege in Betracht ziehen. Die IHK Reutlingen sieht in der fachlichen Umorientierung eine Chance, den Berufseinstieg zu gestalten und wertvolle berufliche Fähigkeiten zu erlernen. Willumeit ergänzt: „Ein Richtungswechsel ist kein Rückschritt. Oftmals führt der Weg über die Ausbildung zu nachhaltigem beruflichem Erfolg.“ Diese Perspektive könnte für viele frischgebackene Abbrecher ein Lichtblick sein.

Die IHK Reutlingen hat als landesweite Federführerin im Bereich Hochschulpolitik bei den zwölf IHKs in Baden-Württemberg Informationen zu ähnlichen Programmen gesammelt. Es zeigt sich, dass nicht in allen Regionen solche Angebote bestehen. Insbesondere dort, wo eine breite Hochschullandschaft vorhanden ist, sind diese Initiativen gefragt und nutzenbringend.

Ein besonderes Augenmerk der IHKs liegt dabei auf einer fundierten Berufsorientierung schon in der Schule. Vor allem an Gymnasien müsse den Schülerinnen und Schülern die Bandbreite an Möglichkeiten nach dem Schulabschluss aufgezeigt werden, um Studienabbruch zu verhindern. „Wir glauben, dass durch bessere Information und Unterstützung junge Menschen besser in der Lage sind, informierte Entscheidungen zu treffen“, betont Willumeit.

Die IHK Reutlingen bietet umfassende Informationen und direkte Kontaktmöglichkeiten für interessierte Studienabbrecher unter www.ihkrt.de/neustart an. Für spezifische Fragen zur Beratung steht Dr. Anne Zühlke, Leiterin der Hochschulpolitik, zur Verfügung. Die Kontaktperson für das Beratungsangebot selbst ist Ida Willumeit, die unter der angegebenen Telefonnummer und E-Mail erreichbar ist.

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