Im neuen Ausbildungsjahr 2024 zeigen die Zahlen der neu abgeschlossenen Lehrverträge eine erfreuliche Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg von 4,2 Prozent zu verzeichnen. Dies ist ein klarer Indikator für die attraktiiven Perspektiven, die das Handwerk jungen Menschen bietet. Christiane Nowottny, die Geschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen, hebt hervor, dass die zunehmende Zahl junger Auszubildender deutlich macht, wie sehr das Handwerk in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen hat.
Für den Kammerbezirk Reutlingen wurden zum Stichtag 1. September 1727 neue Ausbildungsverhältnisse geregelt, was im Vergleich zu 1658 im Vorjahr einen klaren Trend ausdrückt. Im Gesamten staatlichen Bereich der acht Handwerkskammern wurde ein Plus von 1,4 Prozent verzeichnet. Diese positiven Zahlen sind nicht nur ein Schlaglicht auf die Nachfrage nach Handwerksberufen, sondern reflektieren auch eine anhaltende positive Entwicklung, die in den letzten vier Jahren zu beobachten war, abgesehen von einem leichten Rückgang 2023.
Der Fokus auf Vielfalt und Inklusion
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist, dass unter den neuen Auszubildenden 179 Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit sind. Dies weist auf den inklusiven Charakter der Ausbildung im Handwerk hin, der es jungen Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern ermöglicht, ihre beruflichen Träume zu verfolgen. In der Gesamtzahl der neuen Auszubildenden liegt der mittlere Schulabschluss mit 788 Absolventen an der Spitze, danach folgen Hauptschule (571), Fachhochschulreife (87) und Hochschulreife (213). Es gibt sogar 68 Jugendliche, die ohne Schulabschluss in eine Lehre starten.
Ein weiterer wesentlicher Grund für den Anstieg der Ausbildungsverträge sind die umfassenden Marketingmaßnahmen, die von den Handwerkskammern in den letzten Monaten ergriffen wurden. Ob Informationsveranstaltungen oder Lehrstellenrallyes – die jungen Leute wurden intensiv über die Karrieremöglichkeiten informiert. Außerdem tragen verbesserte Rahmenbedingungen wie moderne Ausbildungszentren und flexible Ausbildungsmodelle dazu bei, dass die Lehre im Handwerk attraktiver wird.
Besonders nachgefragte Berufe finden sich erneut in den Bereichen Elektro- und Metallhandwerk, Bau- und Ausbaugewerbe sowie im Gesundheits- und Pflegehandwerk. Diese Sektoren haben sich als stabil und zukunftssicher etabliert, was sich in der hohen Anzahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge niederschlägt.
Die Handwerkskammer zeigt sich mit einem optimistischen Blick in die Zukunft. Nowottny betont, dass die Ausbildung in diesen Sektoren jungen Menschen nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch hervorragende Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, die bis hin zum Meister und weiterführenden Studium reichen.
Für Kurzentschlossene gibt es über die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer noch über 500 freie Ausbildungsplätze. Sie sind ab sofort oder später verfügbar und ein gutes Zeichen dafür, dass die Nachfrage im Handwerkssektor weiterhin hoch bleibt.