Rhein-Erft-Kreis

Kerpener Broich: Revierförster enthüllt Geheimnisse des Waldes

Wasserschutz und Naturschönheit im Kerpener Broich Wald

Das idyllische Bild des Kerpener Broich Waldes trübt sich zunehmend durch abgestorbene Eschen und andere Baumarten. Die Schädlinge wie der Eichenprachtkäfer, der Eichensplintholzkäfer und Umweltfaktoren wie Trockenheit haben zu einem komplexen Krankheitsgemenge geführt. Revierförster Florian Claßen versucht, durch gezielte Maßnahmen das Gleichgewicht im Wald zu erhalten.

Eine der Herausforderungen besteht darin, ein Übermaß an Stickstoff im Boden auszugleichen, um die gesunde Entwicklung der Vegetation zu gewährleisten. Zudem kämpfen die Bäume gegen Pilzerkrankungen, die vor allem bei trockenem und heißem Wetter gedeihen.

Mit großem Engagement setzt sich Claßen für die Erhaltung des Artenreichtums im Wald ein. Durch die gezielte Anpflanzung von typischen Auwaldbaumarten versucht er, Verluste auszugleichen und die Vielfalt zu bewahren.

Der Wald als Hochwasserschutz

Die Bedeutung des Kerpener Broich Waldes als Hochwasserschutz wurde besonders durch die Flutkatastrophe 2021 deutlich. Der Wald fungiert wie ein Schwamm, der große Wassermengen aufnehmen kann und dadurch dazu beiträgt, Überschwemmungen zu verhindern.

Trotz der aktuellen Trockenlegungsmaßnahmen und der geplanten Sümpfungsmaßnahmen nach dem Ende der Braunkohle soll der Wald seine Funktion als Hochwasserschutz weiterhin erfüllen. Es bleibt jedoch fraglich, ob aus dem heutigen Waldgebiet jemals wieder ein echter Auwald entstehen kann.

Der Förster Florian Claßen weist darauf hin, dass ein hoher Grundwasserstand und regelmäßige Flutungen unerlässlich sind, damit ein Auwald entstehen kann. Der Kerpener Broich Wald ist daher nach europäischen Richtlinien als schützenswertes Fauna-Flora-Habitat Gebiet ausgewiesen und wird als Hartholz-Auwald klassifiziert.

Die Geschichte des Waldes reicht bis ins Jahr 1867 zurück, als der Erftflutkanal gebaut wurde, um Überschwemmungen in der Region zu verhindern. Diese Maßnahmen hatten zur Trockenlegung des einstigen Auwaldes geführt, um die Probleme der Bauern und die Ausbreitung von Krankheiten zu kontrollieren.

NAG

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