Montabaur/Buchfinkenland. Auf den Straßen im Westerwald gibt es aktuelle Entwicklungen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur, die es wert sind, beachtet zu werden. Während die touristische Nutzung der Radwege zunehmend optimiert wird, scheint der Alltag für die Radfahrer eher wie ein Hindernisparcours: Der Radverkehr auf den bestehenden Straßen ist geprägt von Gefahren und Unzulänglichkeiten. Das Radsportteam Equipe EuroDeK hat nun die Situation im Buchfinkenland genauer unter die Lupe genommen und zeigt auf, was tatsächlich gebraucht wird, um Radfahrern ein sicheres Fahren zu ermöglichen.
Die Radsportler der Equipe sind die gewohnten Wege in der Region abgefahren und haben im Anschluss ihre Beobachtungen ausgewertet. Ihr Ziel war es, die Fortschritte des Straßenbaus aus Sicht der Fahrradnutzer zu bewerten. Die letzten zehn Jahre scheinen zwar einige positive Entwicklungen gebracht zu haben, allerdings gibt es immer noch viele Gefahrenstellen, die Beachtung erfordern. In der Grenzregion zwischen Westerwald und Rhein-Lahn-Kreis, wo es an Alltagsradwegen mangelt, bleibt eine sichere Nutzung der Straßen oft zum Nachteil der Radfahrer. Die Radler sind sich alle einig: Die bestehenden Straßen müssen in einem guten baulichen Zustand sein, um zusätzliche Gefahren zu vermeiden.
Akute Gefahrenstellen und positive Änderungen
Besonders besorgniserregend ist die Situation auf der K 20, die von Holzappel/Horhausen ins Gelbachtal führt. Ein Abschnitt von etwa 100 Metern zwischen zwei Kurven birgt erhebliche Risiken für Radfahrer, vor allem bei Gegenverkehr. Die Kommunikation mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat bereits begonnen, jedoch bleibt noch unklar, wann und ob tatsächlich eine Sanierung der Straße realisiert wird. Die Radfahrer wünschen sich eine schnelle Lösung, bevor der Winter kommt und die Bedingungen noch gefährlicher werden.
Unter den negativen Aspekten gibt es jedoch auch positive Entwicklungen zu vermelden. So wurde der Neubau der L 326 zwischen Daubach und Horbach bereits vor einigen Jahren vollzogen, was von den Radlern anerkennend erwähnt wird. Auch der Ausbau der K 173 vor und hinter Hübingen sowie an der K 172 wird geschätzt, trotz der Herausforderungen, die weiterhin bestehen. Hervorzuheben ist auch der sanierte Weg von Kirchähr nach Gackenbach, der bereits von vielen Radfahrern aktiv genutzt wird. Diese anregenden Veränderungen lassen die Hoffnung auf weitere Fortschritte aufkeimen.
Dringender Handlungsbedarf
Die Equipe EuroDeK hat zudem einen erhöhten Handlungsbedarf auf verschiedenen Straßen wie der K 171 von Gackenbach ins Gelbachtal und der K 166 zur Untershausen festgestellt. Besonders die Hübinger Straße in Gackenbach wurde als gefährlich eingestuft. Die Einschätzung der Radfahrer ist eindeutig: Einige Straßen sind mit Rennrädern kaum noch befahrbar, was den Wechsel auf Mountainbikes erforderlich macht. Dabei wurden die Reparaturarbeiten der Straßenmeisterei nach dem letzten Winter positiv hervorgehoben, jedoch bleibt die Frage offen, ob eine umfassende Sanierung oder die Umwandlung in einen Radweg die bessere Lösung darstellen wird.
Die Gelbachstraße L 326 sorgt ebenfalls für besorgte Gesichter. Die zunehmende Anzahl an Gefahrenstellen und die allgemeine Vernachlässigung der Straße könnte negative Folgen haben, gerade im Hinblick auf den jährlichen „Gelbachtag“, ein wichtiges Event für die Region, das auf die Attraktivität der Straße abzielt.
Die Equipe EuroDeK setzt große Hoffnungen auf den jährlich stattfindenden „Wäller Fahrradkongress“ (WFK), der seit 2022 im Herbst veranstaltet wird. Am 21. September wird das Event im Bürgerhaus in Wirges stattfinden, an dem auch einige Mitglieder der Equipe teilnehmen wollen. Der Koordinator Uli Schmidt äußerte den Wunsch, dass viele Fahrradbegeisterte den Weg nach Wirges finden, um ein wichtiges Zeichen für die Verbesserung der Radverkehrssituation im Westerwald zu setzen.
Wenn Sie mehr über die Equipe EuroDeK und ihre zukünftigen Vorhaben erfahren möchten, wenden Sie sich gerne an uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
Mit diesen Herausforderungen und positiven Entwicklungen im Hinterkopf bleibt abzuwarten, wie sich die Fahrradinfrastruktur im Westerwald in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.