Rhein-Sieg-Kreis

Anstieg der Blauzungenkrankheit: Hunderte Tiere im Rhein-Sieg-Kreis betroffen

Im Rhein-Sieg-Kreis wurden seit dem 12. Juli 2024 in 38 Betrieben Ausbrüche der Blauzungenkrankheit nachgewiesen, was zu hunderten toten Tieren und erheblichen wirtschaftlichen Schäden führt, während die Tierhalter aufgefordert sind, Krankheitsanzeichen umgehend dem Veterinäramt zu melden.

Blaue Zunge und ihr Einfluss auf die Tierhaltung im Rhein-Sieg-Kreis

Die Blauzungenkrankheit, eine Viruserkrankung, hat in letzter Zeit im Rhein-Sieg-Kreis für Aufregung gesorgt. Bisher wurden in 38 Betrieben positive Fälle festgestellt, was sowohl die Landwirte als auch die regionalen Institutionen vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Allgemeine Informationen zur Blauzungenkrankheit

Die Blauzungenkrankheit wird von kleinen Stechmücken, den sogenannten Gnitzen, übertragen und betrifft vor allem Wiederkäuer wie Schafe und Ziegen. Der zurzeit verbreitete Serotyp 3 führt zu schwerwiegenden Symptomen und endete in vielen Fällen tödlich für die betroffenen Tiere. Die ersten Anzeichen der Erkrankung zeigen sich etwa sieben bis acht Tage nach der Infektion, wobei erhöhte Körpertemperatur und verändertes Verhalten der Tiere auftreten. Bei Schafen sind die Symptome oft ausgeprägter: Das Maul kann anschwellen, und die Zunge nimmt eine blaue Farbe an.

Der Anstieg der erkrankten Tiere

Ein besorgniserregender Trend ist bereits sichtbar: Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen der verendeten Tiere signifikant gestiegen. Während im Zeitraum vom 1. Juli 2023 bis 7. August 2023 nur 44 Schafe, 5 Ziegen und 199 Rinder abgeholt wurden, betrug die Zahl in diesem Jahr bereits 218 Schafe, 17 Ziegen und 308 Rinder. Dr. Johannes Westarp, Leiter des Veterinäramtes des Rhein-Sieg-Kreises, erklärt, dass trotz fehlender spezifischer Untersuchungen Rückschlüsse auf die Erkrankung gezogen werden können.

Regierungsmaßnahmen und Verantwortung der Tierhalter

Das Veterinäramt rät Tierhaltern, jegliche Symptome umgehend zu melden. Es gilt ein Transportverbot für Tiere bis zur Klärung der Situation durch Blutprobenuntersuchungen. Diese Maßnahmen dienen dem Schutz sowohl der Tiere als auch der gesamten Tierhaltung im Kreis. Glücklicherweise stehen mittlerweile Impfstoffe zur Verfügung, um die erkrankten Tierarten zu schützen. Landwirte können Beihilfen für Impfungen bei der Landwirtschaftskammer beantragen.

Auswirkungen auf die Landwirtschaft

Die wirtschaftlichen Folgen der Blauzungenkrankheit könnten erheblich sein, da das Verenden von Tieren für viele Betriebe zu finanziellen Verlusten führt. Durch die erhöhten Tierverluste wird die Tierhaltung in der Region beeinträchtigt, was nicht nur die Landwirte selbst, sondern auch die gesamte Gemeinschaft betrifft. Die Sicherheit der Nahrungsmittelversorgung könnte gefährdet sein, wenn nicht umfassend und rasch reagiert wird.

Weitere Informationen und Unterstützung

Für Tierhalter gibt es hilfreiche Ressourcen unter rhein-sieg-kreis.de/blauzungenkrankheit, wo aktuelle Informationen zur Bekämpfung und Prävention der Blauzungenkrankheit bereitgestellt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Veterinäramt und der Landwirtschaftskammer wird entscheidend sein, um die Auswirkungen der Erkrankung einzudämmen und die Tiergesundheit in der Region zu sichern.

Die Situation verdeutlicht, wie wichtig es ist, präventive Maßnahmen zu ergreifen und ein Bewusstsein für die Tiergesundheit zu schaffen. Der Rhein-Sieg-Kreis steht vor einer herausfordernden Zeit, in der Solidarität und Zusammenarbeit gefragt sind, um die tierhaltenden Betriebe bestmöglich zu unterstützen.

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