Die dunkle Vergangenheit der Nationalsozialisten wird auf eindringliche Weise beleuchtet: Eine neue Ausstellung im Rhein-Sieg-Kreis deckt die schrecklichen „Euthanasie“-Verbrechen und medizinischen Misshandlungen auf, die Tausende Menschen mit Behinderungen betrafen. Unter dem Titel „NS-Medizinverbrechen an Rhein und Sieg von 1933 bis 1945“ werden von 8. bis 24. November in der St. Bartholomäuskirche in Lohmar-Wahlscheid 18 Schautafeln gezeigt, die die Biografien von Opfern und Tätern dokumentieren. Die Veranstaltung bietet einen tiefen Einblick in die menschenverachtenden Praktiken, die durch das NS-Regime legalisiert wurden.
Besonders betroffen ist der Fall von Maria Hohn, geboren 1883, die wegen ihrer Behinderung sowohl Opfer als auch tragisches Symbol für die Gräueltaten in Hadamar wurde. Die Ausstellung wird mit einer Andacht zu ihren Ehren und einem Vortrag des Kurators Ansgar Klein eröffnet. „Unsere Arbeit könnte national Wellen schlagen“, so Ralf Forsbach, Medizinhistoriker, zur Einmaligkeit und Bedeutung der Studie. Diese erschütternden Einblicke sind nicht nur eine Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Toleranz und Menschlichkeit. Mehr Informationen zur Ausstellung und den Hintergründen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf ga.de.