Das Schicksal des „Rheinischen Museums für Rassegeflügelkunde“ in Much-Marienfeld steht auf der Kippe. Dem beliebten Kulturort droht, nach über 15 Jahren, das Aus. Die Kündigung des Mietvertrags für das Museum zum 28. Februar 2025 hat sowohl die Vereinsmitglieder als auch die Verantwortlichen überrascht und tief enttäuscht.
Unerwartete Kündigung und ihre Folgen
Vera Spix, Vorsitzende des Fördervereins, äußert sich betroffen über den Mangel an Kommunikation des Vermieters. „Wir sind absolut überrascht worden und sehr enttäuscht über die Art und Weise“, betont sie. Der Förderverein, der 2009 mit sieben engagierten Mitgliedern ins Leben gerufen wurde, wuchs über die Jahre auf etwa 50 Mitglieder an, was die große Passion und Hingabe der Beteiligten widerspiegelt.
Finanzielle Herausforderungen und Suche nach neuen Räumen
Die finanziellen Belastungen für die gegenwärtigen Räumlichkeiten sind nicht unerheblich, mit jährlichen Mietkosten, die in den mittleren vierstelligen Bereich gehen. „Viel mehr können wir uns nicht leisten“, erklärt Spix, während die Suche nach geeigneten Alternativen schon begonnen hat. Gespräche mit dem Bürgermeister haben erste Kontakte zu möglichen neuen Standorten ergeben, doch bisher waren die Optionen entweder unpassend oder zu kostspielig.
Die Bedeutung des Museums für die Region
Das Museum für Rassegeflügelkunde ist eine kulturelle Institution, die weit über die Region hinaus bekannt ist. Es stellt nicht nur die Vielfalt der Geflügelzucht dar, sondern bewahrt auch das historische Erbe von Zuchtmethoden und -techniken. Sollte das Museum tatsächlich schließen, wäre dies nicht nur ein Verlust für die regionalen Geflügelzüchter, sondern auch für die Bewahrung eines einzigartigen Aspekts unserer Kulturgeschichte.
Die Zukunft des Fördervereins
Die Gründungsmitglieder Martin Lindner und Vera Spix, die beide leidenschaftliche Züchter sind und auch privat Hühner halten, haben über die Jahre viel Herzblut in das Museum investiert. Die beiden wohnen über 80 Kilometer entfernt, besuchen aber regelmäßig das Museum, um dessen Betrieb aufrechtzuerhalten. Dabei spielen zahlreiche Exponate von Eiern bis zu historischen Brutkästen eine zentrale Rolle in der Ausstellungsräumlichkeit. „Der Verlust des Museums wäre für uns alle ein schwerer Schlag“, so Lindner.
Ein Appell an die Gemeinschaft
Die aktuellen Herausforderungen halten die Mitglieder des Vereins nicht davon ab, nach Lösungen zu suchen. Vera Spix hat bereits Kontakte zu Interessierten, die bereit wären, sich im Verein zu engagieren und möglicherweise die Nachfolge zu übernehmen. „Wenn wir einen neuen Standort finden, wäre das ein großer Gewinn für alle Geflügelfreunde und die Region“, optimistisch äußert sich Spix.
Regionales Erbe in Gefahr
Die Schließung des Museums würde bedeuten, dass deutschlandweit nur noch in Thüringen und Bayern ähnliche Einrichtungen existieren. Dies würde den Verlust eines wertvollen kulturellen Erbes bedeuten, welches für viele Züchter und Interessierte von großer Bedeutung ist. Vera Spix sieht einen dringenden Handlungsbedarf und hofft, dass die Vereinsgemeinschaft die Unterstützung erhält, die notwendig ist, um das Museum zu retten.
Insgesamt bleibt die Frage offen, ob das Museum weiterhin einen Platz in der Region finden kann. Die engagierten Mitglieder sind entschlossen, für ihre Leidenschaft und das kulturelle Erbe zu kämpfen, und hoffen auf baldige positive Entwicklungen.
– NAG