Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zeichneten Hessens Kulturminister Timon Gremmels (SPD) kürzlich zehn herausragende Projekte mit dem Denkmalschutzpreis 2024 aus. Dieser Preis würdigt nicht nur die Erhaltung des kulturellen Erbes, sondern belohnt auch den großen Einsatz der Initiatoren mit insgesamt 34.500 Euro. „Die Preisträger haben mit ihren Engagement einen bedeutenden Beitrag zur Identität und Lebensqualität ihrer Gemeinden geleistet“, so Gremmels. Diese Worte unterstreichen die Wichtigkeit des kulturellen Erbes für das Gemeinschaftsgefühl und die Geschichte einer Region.
In der Kategorie „Wohnen im Denkmal“ wurde das Haus zum goldenen Rad am Frankfurter Römerberg als Sieger hervorgehoben. Dieses Bauwerk, das 1955 fertiggestellt wurde, gilt als hervorragendes Beispiel für den Umgang mit Nachkriegsarchitektur, die oft zu Unrecht als minderwertig wahrgenommen wird. Die Jury lobte ganz besonders die Art und Weise, wie mit der denkmalgeschützten Substanz umgegangen wurde und wie der Erhalt des Hauses zur Akzeptanz dieser Architekturform beitragen kann.
Wichtige Auszeichnungen und deren Bedeutung
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt, das in der Kategorie „Transformieren und Vitalisieren“ den ersten Platz erlangte, ist das Hofgut Schmitte in Biebertal im Landkreis Gießen. Die dortige historische Mühlenanlage aus dem 15. Jahrhundert wurde mit großem Aufwand saniert und dabei in ein umfassendes städtebauliches Konzept integriert. Diese Art der Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, historische Gebäude in moderne Lebensräume einzufügen und sie gleichzeitig zu bewahren.
In der Kategorie „Burg und Schloss“ wurde die Burgruine Wallrabenstein in Hünstetten (Rheingau-Taunus-Kreis) prämiert. Ein Paar hat sich mit viel Einsatz dafür eingesetzt, diese Ruine aus dem 14. Jahrhundert vor dem Verfall zu bewahren. Neben dieser Auszeichnung erhielt der Turmanbau des Roten Schlosses in Tann in der Rhön den zweiten Platz in der gleichen Kategorie. Hier wird sichtbar, wie individuelles Engagement dazu beitragen kann, wertvolle Teile der Geschichte für zukünftige Generationen zu erhalten.
Besonders hervorzuheben sind die mit 2.500 Euro dotierten Ehrenamtspreise, die an drei weitere Projekte verliehen wurden. Dazu zählen die Initiative „Lebenswerte Seligenstädter Altstadt“, das Kulturdenkmal Point Alpha, der ehemalige US-Beobachtungsturm an der innerdeutschen Grenze, und der Ludwigs-Tempel in Darmstadt. Diese Auszeichnungen zeigen, wie wesentlich das Engagement der Bürger für die Erhaltung des kulturellen Erbes ist und welche Vielfalt an Projekten es in Hessen gibt, die von Freiwilligen und Enthusiasten in Gang gesetzt wurden.
Der Hessische Denkmalschutzpreis, der 1986 vom Landesamt für Denkmalpflege und der Lotto Hessen GmbH ins Leben gerufen wurde, wird in diesem Jahr bereits zum 39. Mal verliehen. Die Lottogesellschaft hat den Preis in diesem Jahr mit 27.000 Euro dotiert. Der Ehrenamtspreis legt den Fokus auf das gemeinschaftliche Engagement bei der Sanierung von Kulturdenkmälern und ist mit 7.500 Euro von der Hessischen Staatskanzlei finanziert. Diese Unterstützung unterstreicht die Wertschätzung, die denjenigen entgegengebracht wird, die sich aktiv für die Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes einsetzen.