Ein unerwartetes Unglück hat das Leben einer Gruppe von Freundinnen aus dem Schwarzwald auf tragische Weise verändert. Der Einsturz eines Hotels in Kröv, Rheinland-Pfalz, führte zu einer dramatischen Rettungsaktion und hinterließ bleibende Eindrücke bei den Überlebenden und der Gemeinschaft.
Kraft des Glaubens in der Dunkelheit
Für Erika Sorm aus Rheinau war die Nacht zum Dienstag ein Albtraum. Zusammen mit einer weiteren Frau aus den Niederlanden und einem kleinen Kind befand sie sich nach einem angekündigten Umzug in der Dämmerung im Hotel, als plötzlich die Decke einstürzte. „Wir haben gebetet, das hat uns Kraft gegeben“, beschreibt Sorm ihre Gedanken während der stundenlangen Dunkelheit unter den Trümmern. Der Glaube und das gemeinsame Schicksal halfen den drei, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Rettung nach Stunden der Ungewissheit
Die Rettungsaktion, die schließlich nach zehn langen Stunden eingeleitet werden konnte, war von bemerkenswerter Effizienz. Rund 250 Rettungskräfte waren im Einsatz, um die Eingeschlossenen zu befreien. „Ab Viere oder Fünfe haben wir die echten Geräusche gehört – mit Sägen und Bohren,“ erinnert sich Sorm. Nach einer langen, angsterfüllten Nacht in der Dunkelheit erlebte sie den Moment, in dem die Einsatzkräfte sie fanden. „Zu dem Zeitpunkt haben wir gewusst: Jetzt werden wir gerettet“, sagt sie erleichtert.
Ein schockierendes Ende eines Urlaubs
Der Einsturz des Hotels geschah am Dienstagabend gegen halb elf, als insgesamt 14 Gäste im Hotel untergebracht waren. Fünf von ihnen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, während zwei Personen ihr Leben verloren. Sorm und die anderen Frauen waren vor einem geplanten Urlaub in die Region gekommen, um die Mosel zu erkunden. „Ich hatte noch Fotos gemacht, alles schien wunderbar in Ordnung“, sagt sie, als sie auf die Stunden vor dem Unglück zurückblickt.
Mangelnde Warnzeichen vor dem Unglück
Die Tatsache, dass es vor dem Einsturz keine Warnzeichen gab, macht die Situation besonders tragisch. „Wir waren uns der Gefahr nicht bewusst und dachten, dass es nur eine kurze Umquartierung gäbe“, betont Sorm. Die genauen Ursachen des Zusammenbruchs werden derzeit ermittelt, doch Sorm ist dankbar, dass ihre Hundedame und sie selbst unversehrt geborgen werden konnten.
Ein Appell für Dankbarkeit
Nach den erschütternden Erlebnissen blickt Sorm optimistisch in die Zukunft. „Das Erlebnis hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist im Leben – dass man jeden Tag dankbar dafür sein soll.“ Trotz der traumatischen Erfahrungen plant sie, den letzten Tag ihres Urlaubs in einem anderen Hotel mit ihren Freundinnen zu verbringen. In der Hoffnung, bald wieder zurückzukehren, schließt sie mit den Worten: „Es war alles eine größere Fügung – meine Zimmertür hat uns geschützt.“ Ihr Glaube und die Unterstützung der Einsatzkräfte haben ihr Überleben gesichert, und sie schöpft neue Kraft aus dieser schwierigen Zeit.
Die Geschehnisse in Kröv werden nicht nur die Betroffenen, sondern auch die gesamte Gemeinschaft beschäftigen. Die Rettungsdienste, die unter extremen Bedingungen arbeiteten, zeigen, wie wichtig Zusammentreffen und Zusammenarbeit in Krisenzeiten sind.