Die Bedeutung von früher Unterrichtswiederholung an Grundschulen in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz wird über die hohe Anzahl von Schülerinnen und Schülern diskutiert, die an Grundschulen wiederholen müssen. Die Kultusministerin Stefanie Hubig (SPD) äußerte sich zurückhaltend zu diesem Thema und betonte die Bedeutung guter Deutschkenntnisse bei Grundschulabsolventen.
In Ludwigshafen gab es kürzlich einen Fall, der für Aufsehen sorgte: An einer Schule wurden 37 Erstklässler nicht in die zweite Klasse versetzt, was einem Viertel der Kinder entspricht. Diese Schule hat eine Schülerschaft, bei der 98 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben und viele kaum Deutsch sprechen. Bereits im Vorjahr mussten 39 Erstklässler wiederholen.
Kultusministerin Hubig betont, dass es nicht ausreicht, nur die Wiederholerzahlen zu betrachten. Schulen mit heterogenen Schülerschaften wie die Gräfenauschule benötigen individuelle Unterstützung, damit Schülerinnen und Schüler gemäß ihrem eigenen Tempo lernen können.
Hubig fordert eine verstärkte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Kommunen sollten für eine bessere Durchmischung der Stadtviertel sorgen und Ganztagsschulen anbieten. Auch Eltern sollten bereit sein, ihre Kinder zu diesen Schulen zu schicken, um eine erfolgreichere schulische Entwicklung zu ermöglichen.
Es wird deutlich, dass die Debatte über Sitzenbleiber an Grundschulen nicht nur einzelne Schulen betrifft, sondern auf strukturelle Probleme im Bildungssystem hinweist. Die Unterstützung und Förderung jedes einzelnen Schülers ist entscheidend, um Chancengleichheit zu gewährleisten und Bildungserfolge für alle zu ermöglichen. – NAG