Der Schutz der Städte vor extremer Hitze ist ein wichtiges Thema, das zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Ein aktueller Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat wichtige Erkenntnisse über die Hitzetauglichkeit deutscher Städte ergeben. Besonders im Rheinland-Pfalz sind die Ergebnisse alarmierend, denn gleich drei Städte schneiden schlecht ab.
Alarmierende Ergebnisse für Rheinland-Pfalz
Ludwigshafen, Worms und Mainz wurden als besonders stark versiegelte Städte identifiziert, was bedeutet, dass mehr als 50 % ihrer Flächen mit undurchlässigen Materialien bedeckt sind. Die DUH hat auf Basis von wissenschaftlichen Daten eine Liste von 24 Städten veröffentlicht, die in dieser Hinsicht „durchfallen“. Ludwigshafen liegt sogar an der Spitze dieser negativen Rangliste.
Die Folgen der Versiegelung
Die Versiegelung hat gravierende Auswirkungen auf die urbane Umwelt. Diese gebauten Flächen können kein Regenwasser speichern und bieten nur wenig Schatten, was die Temperaturen in diesen Städten extrem in die Höhe treiben kann. Gerade während der Sommermonate wird es dadurch für die Anwohner immer schwieriger, sich abzukühlen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Städte Strategien entwickeln, um die Auswirkungen der Sommerhitze zu mindern.
Die positive Ausnahme: Neustadt an der Weinstraße
Ein positives Beispiel aus Rheinland-Pfalz ist Neustadt an der Weinstraße. Diese Stadt hat sowohl eine geringe Versiegelung als auch ein hohes Grünvolumen und erhält somit die „Grüne Karte“ von der DUH. Diese Kombination bietet den Bewohnern einen besseren Schutz gegen die Hitze und dient als Beispiel dafür, wie Stadtentwicklung auch umweltfreundlich gestaltet werden kann.
Der Anstieg der Flächenversiegelung
In der gesamten Bundesrepublik wird täglich mehr als 50 Hektar Fläche versiegelt, was in einem Jahr einer Fläche der Stadt Hannover entspricht. Obwohl die Landesregierung in Rheinland-Pfalz plant, die Versiegelung bis 2050 auf ein Hektar pro Tag zu begrenzen, sind die aktuellen Zahlen alarmierend: 2018 wurden jeden Tag 1,5 Hektar versiegelt, ein Anstieg auf 8,6 Hektar pro Tag nur drei Jahre später zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Zukunftsorientierung für Stadtplaner
Die Ergebnisse des Hitze-Checks werfen auch einen Blick auf mögliche Lösungen. Es gibt bereits 25 Städte in Deutschland, die mit einer „Grünen Karte“ ausgezeichnet wurden. Diese Städte können als Vorbilder für eine hitzeresiliente Planung dienen. Stadtplaner in Rheinland-Pfalz sind aufgefordert, die positiven Beispiele zu studieren und innovative Ansätze zu übernehmen, um den Bedarf an mehr Grünflächen und weniger Versiegelung zu decken.
Gesundheit und Lebensqualität im Fokus
Die Debatte über die Hitzetauglichkeit urbaner Räume ist nicht nur eine Frage des Stadtbildes, sondern auch eine wichtige Gesundheitsfrage. Menschliche Gesundheit und Lebensqualität stehen auf dem Spiel, wenn Städte keine Maßnahmen zum Schutz gegen extreme Hitze ergreifen. Ein überlegter Umgang mit städtischem Raum und eine bewusste Planung kann dazu beitragen, die Lebensbedingungen für alle Bürger zu verbessern.
– NAG