Rheinland-Pfalz

Hockenheimring: Investoren bringen frischen Wind für Formel-1-Träume

Investoren der emodrom Group haben 2019 die Hockenheimring GmbH übernommen und planen über die nächsten fünf bis zehn Jahre 250 Millionen Euro in die legendäre Rennstrecke zu investieren, um die Rückkehr von Formel-1-Rennen nach Deutschland zu ermöglichen.

Der Hockenheimring, ein beliebter Ort für Motorsportbegeisterte, steht vor einer aufregenden neuen Ära. Eine Gruppe von Investoren hat sich zusammengefunden, um die legendäre Rennstrecke zu übernehmen und signifikante Investitionen zu tätigen, die den Traditionskurs fit für die Zukunft machen sollen. Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Rennstrecke selbst, sondern auch die gesamte region wirtschaftlich stärken.

Wirtschaftliche Impulse durch massive Investitionen

In den kommenden fünf bis zehn Jahren plant die Investorengruppe emodrom, insgesamt 250 Millionen Euro in den Hockenheimring zu investieren. Dies wurde durch die Genehmigung des Gemeinderats, der dem Verkauf von 74,99 Prozent des Gesellschafterkreises der Hockenheimring GmbH an die neuen Investoren zugestimmt hat, ermöglicht. Rund sechs Millionen Euro waren der Preis für diese Beteiligung.

Langfristige Planung für Motorsport und Tourismus

Tim Brauer, Geschäftsführer der emodrom Group, betont, dass man in den letzten vier Jahren sorgfältig an der Weiterentwicklung des Hockenheimrings gearbeitet hat. Die Investoren haben bereits etwa 40 Millionen Euro in verschiedene Projekte wie die Erweiterung des Porsche Experience Centers gesteckt. Zukünftige Pläne beinhalten den Bau eines neuen Hotels und der Motorworld, mit dem Ziel, den Hockenheimring für die Formel 1 wieder attraktiv zu machen.

Herausforderungen der Formel-1-Rückkehr

Eine Rückkehr der Formel 1 nach Hockenheim ist jedoch mit Herausforderungen verbunden. Die Organisatoren müssen zwischen 20 und 30 Millionen Euro Antrittsgeld aufbringen, um ein Rennen auszutragen. “In anderen Ländern ist es üblich, dass die Politik als Sponsor einspringt, aber in Deutschland gibt es solche Modelle bislang nicht”, erklärt Jorn Teske, der Geschäftsführer des Hockenheimrings. Ein Vergleich zeigt, dass Veranstalter außerhalb Europas, wie etwa in Saudi-Arabien, bis zu 90 Millionen Euro pro Rennen investieren, was die Situation für Hockenheim umso schwieriger macht.

Die Vision für die Zukunft

Die Geschäftsführer Jochen Nerpel und Jorn Teske werden die Geschäfte weiterhin lenken, während die Neubauten gleichzeitig die Infrastruktur des Hockenheimrings modernisieren sollen. Hermann Tilke, der renommierteste Formel-1-Streckenbauer, hebt hervor, dass die Strecke an sich absolut tauglich für die Formel 1 ist. “Allerdings sind heutzutage zusätzliche Anpassungen nötig, wie zum Beispiel der Bau von VIP-Plätzen und Fan-Zonen”, erläutert Tilke.

Ein Loch in der Visitenkarte Deutschlands

Die Überlegungen zur Rückkehr der Formel 1 an den Hockenheimring verdeutlichen auch, wie wichtig solche Großereignisse für das Ansehen Deutschlands im internationalen Motorsport sind. “Wir müssen sicherstellen, dass wir kein Defizit machen und uns langfristig aufstellen”, sagt Brauer. Die Investitionen sollen nicht nur das motorsportliche Angebot verbessern, sondern auch dem Tourismus und der regionalen Wirtschaft Rückenwind geben.

Die Ausrichtung auf langfristige Entwicklungen und nachhaltige Projekte zeigt, dass die emodrom Group nicht nur kurzfristige Gewinne anstrebt, sondern eine Vision für die Zukunft des Hockenheimrings hat. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um dieses ambitionierte Vorhaben zu verwirklichen.

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