Mainz-BingenRheinland-Pfalz

Inklusion oder Hartbruch? Neues Förderschulgesetz sorgt für Unruhe in Mainz-Bingen

Die neue Förderschulordnung in Rheinland-Pfalz tritt mit dem Schuljahr 2024/2025 in Kraft und bringt umfassende Änderungen für Regel- und Förderschulen mit sich. Ziel der Reform ist es, Inklusion zu stärken und allen Kindern gleiche Chancen zu bieten. Kritiker, darunter die Kreisbeigeordnete Almut Schultheiß-Lehn und die Behindertenbeauftragte Yvonne Bless, äußern jedoch Bedenken. Sie warnen, dass unklare Richtlinien zur individuellen Förderung Kinder in ihrer Entwicklung behindern könnten und der Zugang zu Förderschulen erschwert wird. Ab sofort müssen Schulanfänger ihre Laufbahn in der Regel-Grundschule beginnen; eine Einschulung in eine Förderschule ist erst ab dem dritten Schuljahr möglich. Dies könnte Eltern die Wahlfreiheit nehmen und Kinder an die Grenzen ihrer Fähigkeiten bringen.

Gleichzeitig gibt es Sorgen um die Vorbereitung der Regelschulen auf die neuen Anforderungen. Die Reform führt dazu, dass die freiwillige zehnte Klasse in Förderschulen ausläuft, was viele Schüler in eine schwierige Situation bringen könnte, da sie ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen. Um diese Herausforderungen anzugehen, plant das Land Rheinland-Pfalz, 250 neue Lehrkräfte für den inklusiven Unterricht zu gewinnen und zusätzliche Mittel bereitzustellen. Im Landkreis Mainz-Bingen sind insgesamt sechs Förderschulen aktiv, davon fünf mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Reform umstritten und wirft zahlreiche Fragen auf, wie byc-news.de berichtet.

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