Im Kreis Germersheim leidet fast jeder achte Mensch an Depressionen, während der Rhein-Pfalz-Kreis die niedrigsten Zahlen in Rheinland-Pfalz verzeichnet – dort ist jeder zehnte betroffen. Dies zeigt der aktuelle Gesundheitsatlas der AOK, der Einsamkeit als entscheidenden Faktor für depressive Erkrankungen identifiziert. Besonders alarmierend ist, dass in der gesamten Pfalz 13 Prozent der Bevölkerung im Jahr 2022 an Depressionen litten.
Laut AOK-Vorstand Martina Niemeyer waren während der Pandemie viele ältere Menschen häufig allein und isoliert, was die Krise verschärfte. In Rheinland-Pfalz sind mittlerweile 500.000 Menschen betroffen, was 12,2 Prozent der Bevölkerung entspricht. Frauen sind mit 15 Prozent stärker betroffen als Männer, bei einer Betroffenheit von nur neun Prozent. Betroffene wird geraten, in akuten Krisensituationen sofort psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zu den Unterstützungsangeboten gehören die bundesweite Telefonseelsorge und die Stiftung Deutsche Depressionshilfe, die über Chat, Mail und Telefon Unterstützung bietet.
Die Auswirkungen der Pandemie sind besonders stark zu spüren: 2017 lag die Rate der Menschen mit Depressionen noch bei 11,7 Prozent. Aktuell sind rund 9,5 Millionen Menschen in Deutschland betroffen, so viele wie noch nie. Weitere Informationen und Hilfsangebote finden sich auf www.swr.de.