In Rheinland-Pfalz wird der Zugang zu kostenlosem Trinkwasser durch öffentliche Trinkwasserbrunnen und Refill-Stationen gefördert. Obwohl die heißen Tage im Sommer zahlreiche Menschen zum Trinken animieren, zeigt sich, dass die Infrastruktur für kostenfreies Trinkwasser in vielen Städten noch ausbaufähig ist.
Aktuelle Verfügbarkeit in den Städten
Die Umfrage zu Trinkwasserbrunnen in Städten wie Mainz, Ludwigshafen und Trier verdeutlicht die Ungleichheiten in der Verfügbarkeit. Während Mainz mit lediglich zwei Brunnen und Ludwigshafen ohne jeden Brunnen dasteht, gibt es in Trier fünf Spender. Weitere Städte wie Speyer, Kaiserslautern und Neuwied weisen ebenfalls nur eine begrenzte Anzahl an Trinkbrunnen auf, was die Möglichkeit, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, einschränkt.
Förderung durch das Umweltministerium
Um diese Situation zu verbessern, hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das bis zu 100 Trinkwasserbrunnen im Land subsidiert. Bisher wurden 61 dieser Brunnen finanziert und weitere 26 haben bereits eine Zusage erhalten. Die Unterschiede zwischen den Kommunen sind jedoch signifikant: Während Trier aktiv Anträge stellt, zeigt sich der Kreis Bad Kreuznach passiv und hat noch keinen Antrag eingereicht. Es ist zu hoffen, dass mit der Implementierung weiterer Brunnen das Bewusstsein für die Verfügbarkeit von kostenlosem Wasser steigt.
Refill-Stationen als zusätzliche Möglichkeit
Eine alternative Option, kostenfreies Wasser zu erhalten, bieten die Refill-Stationen, die Teil der Initiative „Refill Deutschland“ sind. Dieser Verein umfasst Geschäfte und Institutionen, die eine kostenlose Wasserauffüllung anbieten. Von mehr als 250 Refill-Stationen in Rheinland-Pfalz befinden sich die meisten in den kreisfreien Städten, wie beispielsweise in Mainz, Ludwigshafen und Koblenz. Doch erstaunlicherweise nutzen die Bürger die Angebote nur selten, was sowohl auf mangelnde Bekanntheit als auch auf das Bewusstsein für die Vorteile des Wasserauffüllens zurückzuführen sein könnte. Denn das Wiederbefüllen von Wasserflaschen schont die Umwelt und reduziert Plastikmüll.
Relevanz des Themas in Zeiten der Hitze
Die Diskussion um Trinkwasserbrunnen ist besonders relevant in Anbetracht der neuen EU-Richtlinie, die jedem Bürger und Touristen Zugang zu Trinkwasser in Städten garantiert. Zudem plant das Umweltministerium zur Fußball-Europameisterschaft drei neue Trinkwasserbrunnen in der Pfalz aufzustellen, um auch während dieser Großveranstaltung die Wasserversorgung zu fördern und das Bewusstsein für die Notwendigkeit kostenfreien Zugangs zu Wasser zu steigern.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Hitzeaktionspläne, die bis 2025 von allen Kommunen erarbeitet werden müssen, unterstreichen die Wichtigkeit, Maßnahmen gegen Hitzeperioden zu ergreifen. Trinkwasserbrunnen sind nicht nur ein Zeichen für die Bewusstseinsbildung, sondern auch essenziell für die Gesundheit der Bürger, besonders während heißer Sommertage. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Förderung als auch die Initiativen zur Sensibilisierung der Bevölkerung zu einer deutlichen Verbesserung des Zugangs zu kostenlosem Trinkwasser in Rheinland-Pfalz führen.