Lebensgefahr durch Hitze im Auto
Die Gefahren von überhitzten Fahrzeugen sind zahlreichen Menschen möglicherweise nicht bewusst, insbesondere wenn Kinder oder Haustiere zurückgelassen werden. Immer wieder werden tragische Vorfälle gemeldet, in denen Kinder oder Tiere im Auto zurückgelassen werden und in großer Gefahr sind. Dies geschah erst kürzlich in Zweibrücken, wo zwei Hunde für eineinhalb Stunden im Auto gelassen wurden. Ein Hund überlebte die ordeal nicht und der andere kam nur knapp davon.
Eine tödliche Verwechslung
Ein weiterer tragischer Vorfall ereignete sich in Sausheim, nahe Mulhouse, als ein 16 Monate alter Junge im Auto starb, nachdem sein Vater vergessen hatte, ihn in der Krippe abzugeben. Der Junge war während der Fahrt eingeschlafen, und als der Vater das Auto auf dem Arbeitsplatzparkplatz abstellte, war es für jegliche Hilfe zu spät.
Die Gefahr der Überhitzung
Die Temperaturen in einem geschlossenen Auto können bereits bei 30 Grad Außentemperatur innerhalb von nur einer halben Stunde auf über 46 Grad Celsius ansteigen. Ab 35 Grad Celsius besteht schon nach 15 Minuten Lebensgefahr für Kinder. Dies ist vor allem kritisch, da der Körper eines Kindes bei Hitze erheblich schlechter regulieren kann als der eines Erwachsenen. Ein US-amerikanisches Forschungsprogramm hat gezeigt, dass die Temperaturen im Auto auch bei geöffneten Fenstern drastisch ansteigen können.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Um sich und seine Lieben vor der Hitze im Fahrzeug zu schützen, empfehlen Experten einfache Maßnahmen. So sollte man beispielsweise helle Tücher über dunkle Sitzflächen legen, um Verbrennungen durch heiße Gurte zu vermeiden. Auch die Verwendung einer Sonnenschutzfolie kann helfen, die Innentemperatur zu senken. Abschließend raten Fachleute, bei längerer Abwesenheit aus dem Fahrzeug darauf zu achten, dass niemand, insbesondere Kinder oder Haustiere, im Auto bleiben muss.
Technologie hilft bei der Vorbeugung
Um solche Tragödien zu verhindern, wird in Deutschland an innovativen Technologien gearbeitet, die Eltern warnen, wenn Kinder im Auto zurückgelassen wurden. Ein Beispiel dafür ist das System „Child Presence Detection“, das mithilfe von Sensoren die Atmung eines Kindes erkennt und auf dem Smartphone der Eltern Alarm schlägt. In Italien gibt es bereits ähnliche Systeme, die auf Kindersitzen installiert sind und als Warnmelder fungieren.
Explosionsgefahr durch Hitze
Die Gefahren in überhitzten Fahrzeugen beschränken sich jedoch nicht nur auf Menschen oder Tiere. Auch gewöhnliche Alltagsgegenstände, wie beispielsweise Desinfektionsmittel oder sogar kohlensäurehaltige Getränke, können durch den Druckanstieg explodieren oder auslaufen. Diese Risiken werden besonders bei Außentemperaturen ab 50 Grad relevant. Experten warnen davor, sprudelnde Getränke oder elektronische Geräte wie Handys oder Akkus im Fahrzeug zu lassen, da sie leicht zur Gefahr werden können.
Angesichts dieser Gefahren sollten sowohl Autofahrer als auch Eltern verantwortungsbewusster handeln und sich der Risiken bewusst sein, die mit überhitzten Fahrzeugen einhergehen. Ein kurzer Stopp sollte niemals für einen Moment der Vernunft in einem überhitzten Auto sorgen.
– NAG