Die Ukraine hat bei einem aktuellen Treffen internationaler Verbündeter auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Ramstein, Rheinland-Pfalz, Unterstützung für ihren militärischen Einsatz erhalten. Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste für diese Gespräche an und setzte sich intensiv für die Bereitstellung weitreichender Waffensysteme ein, um militärische Ziele in Russland zu erreichen. Trotz der Erwartungen der Ukraine blieben die zugesagten Unterstützungsleistungen jedoch hinter den Ansprüchen zurück. Während seines Aufenthalts in Deutschland sprach Selenskyj auch über die Notwendigkeit, mit Russland aus einer Position der Stärke zu verhandeln und erhielt die Erlaubnis, militärische Operationen auf russischem Staatsgebiet einzuleiten – was von den Verbündeten nicht genehmigt wurde.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin äußerte sich während des Treffens zurückhaltend zu den ukrainischen Forderungen. Er erkannte zwar die Schwierigkeiten an, vor denen die ukrainischen Streitkräfte standen, weigerte sich jedoch, den Einsatz von Waffen mit größerer Reichweite gegen strategische Ziele in Russland zu billigen. Austin verwies auf die Notwendigkeit, Ressourcen und Training zur Verfügung zu stellen, um die Ukraine bei der Verteidigung ihrer Grenzen zu unterstützen. Ukraine bleibt weiterhin auf Unterstützung angewiesen, um ihre militärischen Fähigkeiten auszubauen.
Rüstungslieferungen und Unterstützung
Im Umfeld des Treffens in Ramstein unternahmen mehrere Länder Schritte zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte. Die USA gaben bekannt, zusätzliche Militärhilfsgelder in Höhe von etwa 250 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht im Kontext weiterer Finanzierungsmaßnahmen des US-Kongresses, die im Frühjahr genehmigt wurden. Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor der Hauptlieferant von Waffen und militärischer Unterstützung für die Ukraine. Deutschland kündigte ebenfalls an, zwölf Panzerhaubitzen vom Typ 2000 im Wert von etwa 150 Millionen Euro zu liefern, wobei die ersten sechs noch in diesem Jahr bereitgestellt werden sollen.
Zusätzlich zu US-amerikanischer und deutscher Unterstützung sagten auch Großbritannien, die Niederlande und Kanada weitere Lieferungen zu. Großbritannien wird Flugabwehrsysteme bereitstellen, während die Niederlande ein umfassendes Paket für ukrainische F-16-Kampfflugzeuge im Wert von 80 Millionen Euro angekündigt haben. Kanada widmet sich der Unterstützung durch den Export von Raketentriebwerken sowie der Ausbildung ukrainischer Piloten für den Einsatz von F-16.
Erhöhte humanitäre Hilfe der EU
Im Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen, insbesondere aufgrund der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, hat die EU ihre humanitäre Unterstützung aufgestockt. Die Europäische Kommission hat angekündigt, vor dem Winter zusätzliche 35 Millionen Euro bereit zu stellen, um die Versorgung in der Ukraine zu gewährleisten. Besondere Maßnahmen sollen auch Flüchtlingen in Moldau zugutekommen. Dieser Erweiterungsplan erhöht die humanitären Bemühungen der EU, die bereits bei 966 Millionen Euro lagen.
Die bereitgestellten Mittel sollen neben der Reparatur beschädigter Infrastrukturen in der Ukraine ebenfalls dazu dienen, die Lebensbedingungen vor den Frostmonaten zu sichern. In Moldau sind die Mittel dafür vorgesehen, die Vorbereitung auf eine Zunahme der Flüchtlingszahlen zu erleichtern. Der zuständige Kommissar Janez Lenarcic betonte, wie wichtig es sei, die Bedürfnisse der von Konflikten betroffenen Zivilbevölkerung zu adressieren und die Unterstützung zu maximieren.
Die aktuellen Entwicklungen in Ramstein und die darauf folgende Reaktion der internationalen Gemeinschaft zeigen, dass die Ukraine weiterhin auf militärische Unterstützung und humanitäre Hilfe angewiesen ist. Präsident Selenskyj bleibt dabei, dass ein sofortiger Frieden mit Russland unter den gegenwärtigen Bedingungen unrealistisch ist und fordert eine starke Koalition der Unterstützer, um die Verteidigungsanstrengungen voranzutreiben.