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Postfilialen im ländlichen Rheinland-Pfalz: Wo ist die nächste?

Im Juli 2023 stellte die Bundesnetzagentur fest, dass in 16 Orten in Rheinland-Pfalz die gesetzlich vorgeschriebene Postfiliale fehlt, was aufgrund des Strukturwandels in ländlichen Regionen und der Herausforderungen bei der Standortfindung für die Deutsche Post von großer Bedeutung ist.

Die deutsche Postlandschaft, insbesondere in ländlichen Regionen, steht vor einer Herausforderung, die viele Bürger seit längerem betrifft. Trotz eines weit verzweigten Netzes von Postfilialen gibt es in Rheinland-Pfalz nach wie vor 16 Orte, die ohne die nötige Postfiliale auskommen müssen. Dies wurde von der Bundesnetzagentur in einer aktuellen Mitteilung bekanntgegeben. Die Situation verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen die Deutsche Post konfrontiert ist, insbesondere in Gebieten, in denen die Handelsinfrastruktur immer weiter zurückgeht.

Im Juli 2023 verzeichnete Rheinland-Pfalz 16 unbesetzte Pflichtstandorte, während bundesweit solche unzureichenden Standorte auf 141 angestiegen sind. Verglichen mit den Werten aus dem Februar ist dies eine Erhöhung um 16 Postfilialen. Bemerkenswert ist, dass kein solcher Standort im benachbarten Saarland festgestellt wurde, was die Problematik noch deutlicher hervorhebt.

Regeln und Vorschriften unter Druck

Die gesetzliche Grundlage für Postfilialen ist klar: In Gemeinden mit über 2000 Einwohnern muss zumindest eine Filiale vorhanden sein. In größeren Gemeinden über 4000 Einwohner ist sogar eine maximal zwei Kilometer lange Entfernung zur nächsten Filiale vorgeschrieben. Diese Regelungen haben zwar einen klaren gesetzlichen Hintergrund, doch viele Orte in Rheinland-Pfalz erfüllen diese Kriterien nicht.

  • Kreis Ahrweiler: Bad Breisig-Oberbreisig
  • Kreis Trier-Saarburg: Welschbillig, Fell, Reinsfeld
  • Kreis Mainz-Bingen: Ober-Olm, Gau-Bischofsheim
  • Koblenz: Rübenach, Horchheim
  • Kreis Mayen-Koblenz: Urmitz
  • Rhein-Lahn-Kreis: Braubach
  • Westerwaldkreis: Nentershausen
  • Kreis Altenkirchen: Brachbach
  • Kreis Kaiserslautern: Bruchmühlbach-Miesau
  • Ludwigshafen: Ruchheim
  • Rhein-Pfalz-Kreis: Beindersheim
  • Kreisfreie Stadt Landau

In Miesau existiert immerhin ein Automat für Postdienstleistungen, der die fehlenden Filialen teilweise ausgleichen kann. Dennoch stellt der Rückgang an Postfilialen hier ein drängendes Problem dar, insbesondere weil der Strukturwandel in ländlichen Gemeinden immer mehr Einzelhändler dazu zwingt, aufzugeben.

Der Strukturwandel im Einzelhandel ist ein zentrales Thema, das die Deutsche Post in ihrem operativen Geschäft stark beeinflusst. Wenn der letzte Einzelhändler in einem Dorf schließt, gibt es oft keine Möglichkeit mehr, eine Postfiliale zu betreiben. Die Post selbst sagt, dass die Schließung von Partnershops in ländlichen Gebieten eine ständige Herausforderung darstellt. Ein Sprecher der Post stellte klar, dass die Eröffnung neuer Filialen in Gebieten mit schwacher Einzelhandelsstruktur besonders anspruchsvoll ist.

Neue Lösungen im Anmarsch

Aufgrund der anhaltenden Problematik wird jedoch eine Verbesserung in Sicht sein. Ab dem kommenden Jahr treten neue Regelungen in Kraft, die die Handhabung von Poststationen betreffen – Einrichtungen, die als Alternative zu klassischen Filialen fungieren. Zukünftig können diese Poststationen beim Erfüllen der Pflichtvorgaben angerechnet werden. Dabei können Kunden rund um die Uhr auf die Dienstleistungen zugreifen, was ein erheblicher Vorteil im Vergleich zu den üblichen Postfilialen mit begrenzten Öffnungszeiten ist.

Von den 141 unbesetzten Standorten, die im Juli 2023 festgestellt wurden, verfügten 27 über einen Automaten. Dies lässt darauf schließen, dass der tatsächliche Wert der unbesetzten Pflichtstandorte im kommenden Jahr sinken könnte – vorausgesetzt, die Deutsche Post bekommt die notwendige Einwilligung der Bundesnetzagentur zur Anrechnung der Automaten. Viele erwarten, dass die Behörde eine positive Stellungnahme zu den Automaten abgeben wird, da deren Geschäftsführer Klaus Müller bereits Optimismus in der jüngeren Vergangenheit gezeigt hat.

Trotz Altlasten aus der Vergangenheit wird der Weg der Deutschen Post in eine zukunftsorientierte Ausrichtung betont, die der Entwicklung neuer Serviceformate und der Verbesserung der flächendeckenden postalischen Versorgung in ländlichen Gebieten Rechnung trägt. In der Unerbittlichkeit des strukturellen Wandels wird auch die Post diese Entwicklungen im Energiebereich im Auge behalten müssen, um den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Gesellschaft gerecht zu werden.

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