Langsame Reisepass-Lieferungen: Auswirkungen auf die Reisefreude in Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz stehen viele Menschen vor dem Problem, dass ihre Reisepässe nicht rechtzeitig ankommen. Für den bevorstehenden Sommerurlaub könnte dies ernste Folgen haben. Die gewöhnliche Lieferzeit von zwei bis vier Wochen hat sich in den meisten Städten auf acht bis neun Wochen ausgeweitet. Diese Verzögerung zieht weitreichende Konsequenzen für Bürger und Reisepläne nach sich.
Ursachen der Verzögerungen
Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hat ergeben, dass die Auslieferung neuer Reisepässe in den fünf größten Städten des Bundeslandes erheblich betroffen ist. In Mainz erklärte ein Sprecher: „Normalerweise benötigen Reisepässe rund vier Wochen – jetzt sind es etwa acht Wochen.“ Ähnlich sieht es in Ludwigshafen aus, wo sich die Bearbeitungsdauer auf bis zu neun Wochen verlängert hat.
Eine entscheidende Ursache für diese unerwarteten Verzögerungen ist der Anstieg der Antragszahlen, die laut Bundesdruckerei in diesem Jahr einen neuen Rekord erreicht haben. Besonders auffällig ist, dass seit dem Wegfall der Kinderreisepässe zum 1. Januar 2024 nun auch mündige Reisepässe für Kinder beantragt werden müssen, was die gesamte Nachfrage ankurbeln dürfte.
Betroffene Städte und Verbandsgemeinden
In einigen Städten unterscheiden sich die Wartezeiten stark. In Kaiserslautern beträgt die Wartezeit momentan bis zu neun Wochen, wo sie zuvor nur zwei bis drei Wochen lag. Auch in Koblenz müssen Bürger mit einer Wartezeit von bis zu acht Wochen rechnen, obwohl es saisonal bedingt normalerweise etwa drei bis sechs Wochen sind. In der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues beträgt die Wartezeit mittlerweile etwa sieben bis acht Wochen.
Öffentliche Reaktionen und mögliche Lösungen
Die lange Wartezeit hat verständlicherweise Unruhe unter den Bürgern ausgelöst. Viele Menschen, die ihren Sommerurlaub planen, fragen sich nun, ob sie ihre Reise in den programmierten Zeiträumen antreten können oder ob sie eventuell zusätzliche Kosten für eine Expressbestellung, die insgesamt 102 Euro kosten kann, in Betracht ziehen müssen. Momentan ist es ebenfalls möglich, einen vorläufigen Reisepass zu beantragen, um die Reise nicht verschieben zu müssen. Diese sind jedoch nicht für alle Reiseländer gültig.
Blick in die Zukunft
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums könnte sich die Situation im Herbst entspannen, da die Antragszahlen nach den Sommerferien üblicherweise zurückgehen. In der Zwischenzeit plant die Bundesdruckerei, ihre Produktionskapazitäten zu erhöhen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.
Ob die Reisefreude der Bürger in Rheinland-Pfalz durch diese Schwierigkeiten getrübt wird oder ob innovative Lösungen angeboten werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Verzögerungen für viele einen unerwarteten Stressfaktor darstellen.
– NAG