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Rheinland-Pfalz: Apothekenzahl sinkt auf Rekordtief – Was bedeutet das für die Bürger?

Die Anzahl der Apotheken in Rheinland-Pfalz ist in der ersten Hälfte des Jahres 2024 auf einen Rekordtiefpunkt von nur 832 gesunken, was den bislang stärksten Rückgang von 2,3% im Vergleich zum Vorjahr darstellt und auf eine akute Unterfinanzierung hinweist, die sowohl die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung als auch die pharmazeutische Industrie in der Region gefährden könnte.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Apotheke in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz wurde ein alarmierender Rückgang der Apothekenzahlen festgestellt, der in der ersten Jahreshälfte 2023 einen neuen Tiefpunkt erreichte. Aktuellen Berichten zufolge registrierter der Apothekerverband Rheinland-Pfalz nur noch 832 aktive Apotheke. Dies entspricht einem Rückgang von 20 Apotheken im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2022, was einem signifikanten Minus von 2,3 % entspricht und deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von -1,6 % liegt.

Ursachen des Rückgangs

Die Ursache für diese besorgniserregende Entwicklung wird vor allem in der mangelnden Finanzierung der Apotheken gesehen. Jan-Niklas Francke, der Vorsitzende des Apothekerverbandes, äußerte: „Die Apotheken sind auf gerechte Rahmenbedingungen von bundespolitischer Seite angewiesen.“ Die gesetzlich festgelegte Finanzierung wurde zwar kürzlich um 3 % erhöht, doch die Inflation stieg beinahe um 30 % und die Kosten der apothekerlichen Dienstleistungen nahmen sogar um rund 60 % zu.

Folgen für die Gesundheitsversorgung

Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist die regionale Verteilung der Apotheken. Insbesondere in Mainz, einer der Hauptstädte von Rheinland-Pfalz, könnte die niedrige Apothekendichte ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung haben. Mit nur 20 Apotheken pro 100.000 Einwohner ist die Verfügbarkeit medizinischer Dienstleistungen für die Anwohner möglicherweise eingeschränkt.

Nationaler Trend der Apotheke-Schließungen

Zusätzlich zu den regionalen Entwicklungen ist der Rückgang von Apotheken in ganz Deutschland auch eine besorgniserregende national verbreitete Tendenz. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden deutschlandweit 283 Apotheken weniger verzeichnet, ein drastischer Anstieg im Vergleich zu den 238 Schließungen im Vorjahr und den 205 Apotheken, die im ersten Halbjahr 2022 geschlossen wurden.

Zukunftsperspektiven für die Apothekerbranche

Die Apothekervereinigung in Rheinland-Pfalz beobachtet die Situation mit großer Besorgnis. Die pharmazeutische Industrie, die stark auf ein flächendeckendes Netzwerk von Apotheken angewiesen ist, könnte von dieser rückläufigen Entwicklung ebenfalls betroffen sein. Mit der bisherigen Datenlage zeigt sich, dass die Zukunft der Apothekenversorgung im Land auf der Kippe steht, was auch tiefgreifende Folgen für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung haben könnte.

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NAG

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