Cochem-ZellRhein-Pfalz-KreisRheinland-Pfalz

Schnelles Internet für Cochem-Zell: Fortschritte beim Breitbandausbau

Der Kreis Cochem-Zell plant bis Ende 2028 den flächendeckenden Ausbau eines schnellen Glasfasernetzes, um die bestehenden Herausforderungen durch die schwierige Topografie zu bewältigen und eine bessere digitale Anbindung für die Region Eifel, Mosel und Hunsrück zu gewährleisten.

Im idyllischen Rheinland-Pfalz, wo die Landschaft von sanften Hügeln, schlanken Weinbergen und tiefen Wäldern geprägt ist, gibt es ein Thema, das viele Sorgenfalten verursacht: schnelles Internet. Die Region Cochem-Zell, bekannt für ihre malerischen Ansichten und als eine der am stärksten vom Tourismus geprägten Gegenden, hat Schwierigkeiten beim Breitbandausbau. Trotz der Schönheit der Umgebung ist die Topografie für schnelle Internetverbindungen eine große Hürde.

Die Herausforderungen sind vielfältig. Der Sprecher der Kreisverwaltung erklärt, dass besonders die engen Täler, die steilen Hänge und die sensiblen Landschaftsschutzgebiete den Ausbau der Breitbandversorgung erschweren. Dies hat zur Folge, dass die Unternehmen und Kommunen im Landkreis vor großen logistischen und technischen Schwierigkeiten stehen. Und obwohl die Netzbetreiber um Kunden werben und versuchen, Glasfaseranschlüsse anzubieten, ist unklar, ob dies tatsächlich der beste Weg ist, um das bestehende Problem zu lösen.

Innovativer Ansatz für den Breitbandausbau

Der Kreis hat allerdings eine Lösung gefunden, die hoffentlich Linderung verschaffen wird. Mit einem neuartigen Ausbaukonzept und in Zusammenarbeit mit einer eigenen Gesellschaft sowie einem kommunalen Solidarpakt strebt Cochem-Zell an, bis 2028 eine flächendeckende Gigabit-Versorgung zu erreichen. Dieser Plan stellt eine bedeutende Kehrtwende dar, nachdem in der Vergangenheit immer wieder Kritik laut wurde, dass der Ausbau zu langsam voranschreite.

Eine entscheidende Grundlage für diesen Fortschritt sind die bereits zugesagten Fördermittel in Höhe von 52,2 Millionen Euro von Bund und Land für den Gigabitausbau. Cochem-Zell gehört zu den wenigen Landkreisen in Rheinland-Pfalz, die solche Förderzusagen erhalten haben. Das bedeutet, dass die Gemeinde nun in der Lage ist, die erforderlichen Schritte für den Netzausbau einzuleiten. Aktuell befindet sich die europaweite Ausschreibung für die Auftragsvergabe bereits im Gange.

Mit dieser neuen Strategie zeigt sich der Kreis optimistisch. Der Ausbau könnte nicht nur die digitale Infrastruktur verbessern, sondern auch die Grundlage für zukünftige Entwicklungen im Bereich der Wirtschaft schaffen. Ein Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz hebt hervor, dass nur durch echte Glasfaseranschlüsse der zukünftige Bedarf der Unternehmen gedeckt werden kann. Er warnt davor, dass ein verzögerter Ausbau zu einem gefährlichen Investitionsstau führen könnte.

Während Cochem-Zell Fortschritte macht, gibt es jedoch auch andere Landkreise in Rheinland-Pfalz, die Händeringen auf eine vergleichbare Unterstützung warten. Der Landkreis Neuwied erhält beispielsweise über 35 Millionen Euro für den Gigabitausbau, im Rahmen des „Graue-Flecken-Programms“ des Bundes. Hier zeigt sich, dass es notwendig ist, den flächendeckenden Ausbau von leistungsfähigen Netzwerken weiterhin mit Nachdruck zu verfolgen, um in den von Digitalisierung abhängigen Märkten nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Obwohl der Kreis Cochem-Zell auf dem richtigen Weg ist, bleibt anzumerken, dass die Gigabitversorgung in der Region im Vergleich zu anderen Landkreisen noch ausbaufähig ist. Der Westerwaldkreis und Altenkirchen stehen hier noch schlechter da. Die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen ist in diesen Regionen bis dato unzureichend – mit nur 2,1 % in Cochem-Zell, 5,1 % im Landkreis Altenkirchen und 3,9 % im Westerwaldkreis. Im Gegensatz dazu weist der Landkreis Ahrweiler einen beachtlichen Wert von 47,5 % auf.

Um die Digitalisierung und den Breitbandausbau landesweit voranzutreiben, wird dringend benötigt, dass Genehmigungsverfahren beschleunigt und die bestehenden Förderprogramme vereinfacht werden. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, dass der benötigte Zugang zu schnellem Internet flächendeckend realisiert wird und letztlich der wirtschaftliche Fortschritt in den betroffenen Regionen gefördert wird.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"