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„Schüler in Mainz lernen Lebensrettung: Über 10.000 trainierte Reanimation“

Das Projekt „Students Save Lives“ in Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen hat seit 2019 über 10.000 Schüler:innen in Basiswiederbelebung trainiert und trägt so entscheidend dazu bei, die Überlebenschancen bei Herz-Kreislauf-Stillständen zu erhöhen, indem Medizinstudierende als Trainer fungieren und praxisnahe Fähigkeiten vermitteln.

Reanimationstrainings an Schulen: Ein Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung

In Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen hat das Ausbildungsprojekt „Students Save Lives“ bedeutende Fortschritte bei der Verbesserung der Herz-Kreislauf-Reanimation erzielt. Initiatoren und Unterstützer des Projekts sind Medizinstudierende, die Schüler:innen an weiterführenden Schulen in lebensrettenden Maßnahmen schulen.

Ein besorgniserregendes Problem

Jedes Jahr sind in Rheinland-Pfalz etwa 6.000 Menschen von einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand betroffen. Dabei ist schnelles Handeln entscheidend: Eine frühzeitige Wiederbelebung kann die Überlebenschancen erheblich steigern. Doch die Realität zeigt, dass nur wenige Menschen die notwendigen Kenntnisse für derartige Notfälle besitzen. Hier setzt das Projekt an, indem es Schüler:innen ab der siebten Klasse zu kompetenten Ersthelfer:innen ausbildet.

Das Konzept des Projekts

Im Rahmen von „Students Save Lives“ werden Medizinstudierende im höheren Semester zu Trainern für Basis-Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet. Diese künftigen Ärzte gehen dann in Schulen, um ihre Altersgenossen in der Notfallhilfe zu schulen. Wichtige Inhalte sind neben der Erkennung eines Herz-Kreislauf-Stillstands auch das Absetzen eines Notrufs sowie das Durchführen von Herzdruckmassagen und der Mund-zu-Mund-Beatmung.

Erfolgreiche Integrationen in den Schulalltag

Insgesamt nahmen seit 2019 bereits über 10.000 Schüler:innen an dem Projekt teil, trotz einer pandemiebedingten Unterbrechung. 26 verschiedene Schulen, darunter Förderschulen, Gesamtschulen und Gymnasien, sind aktiv in das Training eingebunden. Diese Diversität sorgt nicht nur für eine breite Abdeckung, sondern fördert auch das Verständnis für verschiedene Bildungsformen.

Die Rolle der Medizinstudierenden

Dr. Carsten Lott, der Projektleiter, hebt hervor, dass die Medizinstudierenden nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch selbst von der Erfahrung profitieren. In der Rolle der Lehrenden können sie ihre eigenen Fähigkeiten erweitern und gleichzeitig auf die praktischen Bedürfnisse der Schüler:innen eingehen. Mit jedem Training vermitteln sie nicht nur Wissen, sondern stärken auch das Vertrauen der Schüler:innen in ihre eigenen Fähigkeiten, in einem Notfall zu handeln.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Neu seit 2023 ist die Unterstützung durch Notfallsanitäter:innen, die in den örtlichen Rettungsschulen ausgebildet werden. Diese interprofessionelle Zusammenarbeit hilft, verschiedene Berufsgruppen bereits frühzeitig miteinander bekannt zu machen und steigert gleichzeitig die Attraktivität der Berufe in der Gesundheitsversorgung für die Schüler:innen.

Ausblick auf die Zukunft

Das Projekt „Students Save Lives“ wird weiterhin von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung unterstützt, ebenso von Organisationen wie dem ASB und DRK. Aufgrund des bisherigen Erfolgs sind bereits Pläne in Aussicht, die Trainings auch in Zukunft auszuweiten und noch mehr Schüler:innen zu erreichen.

Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website von „Students Save Lives“ sowie in der Pressemeldung des Landkreises Mainz-Bingen.

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